Herr Kartnig, jetzt sind Sie also endgültig Ex-Präsident des SK Sturm. Wie geht's Ihnen?
Hannes Kartnig: Ausgezeichnet.

Wirklich?
Kartnig: Ja, wirklich. Ich hab' ja schon vor eineinhalb Jahren bei der letzten Generalversammlung damit spekuliert, also habe ich mich seit damals innerlich darauf vorbereiten können.

Aber Sturm war immerhin fast 14 Jahre Ihr Lebensinhalt . . .
Kartnig: Sturm war nur ein Teil meines Lebens. Ich hatte einen Traum, eine Vision. Ich wollte den Titel in die Steiermark holen und es ist mir gelungen. Schön, aber nicht mehr. Und dass dann die Champions League dazukam, war Draufgabe.

Was machen Sie an Ihrem ersten fußballfreien Wochenende?
Kartnig: Mich freuen, dass ich nichts mehr damit zu tun habe. Mir ist gerade in diesen Tagen bewusst geworden, wie sehr mich dieser Job psychisch belastet hat. Der Stress, für etwas zu haften, der nagt an einem. Offenbar hab' ich das früher verdrängt.

Wie haben Sie diese 14 Jahre als Mensch verändert?
Kartnig: Ich habe eine Scheidung hinter mir, an der zum Teil der Fußball schuld ist. Insofern, als ich mich ihm zu sehr hingegeben habe und meine Ex-Frau und ich uns auseinander gelebt haben.

Tut Ihnen das leid?
Kartnig: Leid . . ., ich weiß nicht. Sie war ein ordentlicher Mensch, aber es ging einfach nicht mehr. Dafür bin ich umso glücklicher, dass ich seit vier Jahren wieder eine Super-Frau habe.

Eine, die an Ihrem Beschluss, abzutreten, mitbeteiligt war?
Kartnig: Sehr. Sie und Freunde.