Zuerst der Derby-Treffer gegen die Austria, dann die Unterzeichnung des Dreijahresvertrags bei Wolverhampton Wanderers und schließlich noch das erste Tor fürs Nationalteam - Stefan Maierhofer erlebt derzeit eine richtig gute Zeit. Der schon von Natur aus mit einer gesunden Portion Selbstbewusstsein ausgestattete 26-jährige Fußball-Stürmer flog mit dementsprechend breiter Brust am Dienstagvormittag zum WM-Qualifikations-Match nach Rumänien. Mit dem Führungstor gegen die Färöer nach nur 49 Sekunden hat Maierhofer am Samstag in Graz nicht nur Teamchef Dietmar Constantini einen großen Gefallen gemacht. "Ich mache mir selbst immer den größten Druck, dieses Tor war daher eine riesige Erleichterung für mich, es ist eine Riesenlast von mir abgefallen", meinte Maierhofer über seinen ersten Treffer im siebenten Länderspiel.

"Mit dem Jimmy geht's ja auch ganz gut"

Gegen die Färöer hatte Maierhofer mit Marc Janko den Sturm gebildet. Da der Salzburg-Torjäger gegen die Rumänen gesperrt ist, kündigt sich für Mittwoch die Wiedervereinigung des ehemaligen Rapid-Traumsturms Maierhofer/Erwin Hoffer an. "Mit dem Jimmy geht's ja auch ganz gut", meinte Maierhofer schmunzelnd. Maierhofer und "Jimmy" Hoffer, der am 1. April beim 2:1 im Hinspiel gegen die Rumänen beide Treffer erzielte, hatten in der vergangenen Saison gemeinsam 50 Tore für Rapid beigesteuert. Über die Ausgangslage gibt es für Maierhofer keine Diskussionen. "Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen die Färöer. In Bukarest sind wir krasser Außenseiter. Aber das sollte uns auch liegen, denn dann müssen wir nicht das Spiel machen, können auf unsere Konterspieler wie Jimmy zurückgreifen und vielleicht überraschen. Jimmy ist dank seiner Schnelligkeit der ideale Mann für so ein Spiel. Wir wollen in Rumänien bestehen und gewinnen", stellte der 2,02-m-Riese klar.

Die Arbeit mit dem jungen Nationalteam bereitet Maierhofer sehr viel Freude. "Diese Mannschaft ist auf einem sehr guten Weg, sie hat Leidenschaft, Feuer und Begeisterung. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich zum Nationalteam kommen darf. Aber das Land muss dieser Truppe auch Zeit geben, wir befinden uns in einem Lernprozess. Da ist etwas im Entstehen." In den vergangenen Tagen hat Maierhofer auch viel Zeit mit Telefonieren verbracht, u.a. hat er mit Hermann Gerland geplaudert, der ihm damals bei den Amateuren von Bayern München die Chance gegeben hatte. "Ich habe mich bei ihm bedankt. Und er hat mir gesagt, dass ich damals eine Klasse schlechter als Daniel Sikorski (Österreicher bei den Bayern-Amateuren, Anm.) war und jetzt zwei Klasse besser bin. Damit habe ich mich um drei Klassen gesteigert. Ich will jeden Tag dazulernen."

Ein ähnliches Telefonat wird Maierhofer in den kommenden Tagen mit Rapid-Coach Peter Pacult führen, auch ihm habe er einiges zu verdanken. Ab Donnerstag wird Maierhofer in England sehr viel dazulernen. Es werden stressige Wochen mit vielen Erledigungen wie Wohnungs- oder Auto-Suche auf ihn zukommen. "Die erste Zeit wird sicher nicht einfach. Aber ich darf dort meinen Traum leben", betonte Maierhofer. Auf die Frage, ob er den Europa-League-Partien mit Rapid ein wenig nachtrauere, verwies Maierhofer auf das nächste Liga-Cup-Spiel von Wolverhampton. Das steigt nämlich am 23. September im Old Trafford Stadion von Manchester United.