Herr Präsident, wie groß war die Erleichterung nach dem 2:0-Sieg gegen Hartberg?
ANTON KÜRSCHNER: Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass ich nicht angespannt war. Aber realistisch betrachtet muss man zu Hause gegen Hartberg eben gewinnen, wenn man aufsteigen will.

Eine Niederlage hätte den Aufstieg gekostet. Was ging Ihnen denn während des Spiels durch den Kopf?
KÜRSCHNER: Mir hilft das Bilanzdenken ganz gut. Wir haben uns ein Ziel gesetzt und Schritt für Schritt darauf hingearbeitet. Dieses Spiel war ein weiterer auf dem Weg zum Ziel. Daran habe ich gedacht. Das hat mir das Zuschauen und Zittern erträglich gemacht. Jetzt haben wir es selbst in der Hand in die Erste Liga aufzusteigen und sind nicht mehr von anderen abhängig. Das ist schön.

Sie führen den GAK jetzt seit rund einem halben Jahr. Wie fällt eine erste Bilanz Ihrer Arbeit aus?
KÜRSCHNER: Es war eine sehr ereignisreiche Zeit. Da bedurfte es einer Menge an Fingerspitzengefühl und Energie. Wir sind sehr schlecht in die Regionalliga gestartet und mussten viel aufholen. Nach der Generalversammlung, die ja auch nicht gerade reibungslos verlaufen ist, habe ich die Schritte vorgegeben und wir haben sie im Team in allen Bereichen gut umgesetzt. Jetzt haben wir die Lizenz erhalten und der Verein ist wirtschaftlich stabilisiert. Die Krone wäre jetzt natürlich der Aufstieg. Damit würden wir den Klub auch in hohem Maße konsolidieren.

Ist der Aufstieg notwendig, um nicht neuerlich in finanzielle Turbulenzen zu geraten?
KÜRSCHNER: Ich habe im Vorfeld nicht mit zwei Varianten geplant, weil ich überzeugt davon bin, dass wir aufsteigen. Über alles andere mache ich mir danach Gedanken. Fakt ist aber auch, dass es in noch einer Saison in der Regionalliga schwerer werden würde. Denn jetzt herrscht eine richtige Aufbruchstimmung. Man hat auch gesehen, dass die GAK-Anhänger motivierbar sind.

Trifft das auch auf potenzielle Sponsoren zu?
KÜRSCHNER: Gegen Hartberg haben mich im Geschäftsbereich des Stadions zahlreiche Leute angesprochen, die sich schon verärgert vom GAK abgewendet hatten und jetzt wieder bereit sind zu helfen. Wir haben jetzt die große Chance, die Wunden aus der Vergangenheit zu heilen.

Gehen wir davon aus, dass der Aufstieg am Freitag gelingt. Kehrt Mario Bazina dann zum GAK zurück?
KÜRSCHNER: Ich kenne Herrn Bazina nur aus dem Fernsehen. Er ist ein guter Spieler, der auch sportlich zu uns passen würde. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Nach der letzten Runde wird es eine Arbeitssitzung geben, bei der wir die nächste sportliche Stufe ausführlich besprechen werden.