Hochspannung pur. Die Portugiesen und Ivorer schienen geladen bis in die Haarspitzen. Sie wussten um die Wichtigkeit dieses Spieles, im ersten Aufeinandertreffen in dieser Hammergruppe. "Verlieren verboten" war die Devise. Befolgung des Systems, Konzentration in der Defensive und Abschirmung des eigenen Strafraumes standen im Vordergrund. Große Leidenschaft sah man nur in übertriebenen Zweikämpfen, wodurch jeder Ansatz eines guten Spielzuges im Keim erstickt wurde. So blieb es in der ersten Hälfte bei einem großartigen Auftritt Cristiano Ronaldos. Er traf aus 30 Metern nur die Stange. Ich wünschte mehr Mut und Risiko, ein schnelles Tor, vor allem mehr Attraktivität im Spiel nach vorne. Die Mannschaft der Elfenbeinküste erhörte mich. Es gelangen einige gute Aktionen, mehr als eine effektive Torchance schaute aber nicht heraus. Daran änderte auch die Einwechslung von Didier Drogba nichts. Die Angst vor einer Niederlage war zu groß. Das Remis hilft keinem.

Auch keine Glanzleistung war das 2:1 Brasiliens über Nordkorea. War es die Kälte, oder Überheblichkeit? Unfassbar, Brasilien ohne Torchance nach 45 Minuten. Statisch und lethargisch. Robinho alleine war zu wenig gegen einen Gegner, der mit ganz einfachen Mitteln überzeugte. Fleißig und mit ungeheurem Willen hielt Nordkorea die Selecao eine Halbzeit lang im Griff. Die Brasilianer kamen mit mehr Einsatz aus der Kabine, brauchten aber noch ein Zaubertor von Maicon, um auf die Siegerstraße zu kommen. Nordkorea machte es sogar noch spannend und zeigte auf, dass Brasilien vielleicht doch nicht so ein großer Favorit ist.