Es war augenscheinlich, dass die Spieler dem enormen Erwartungsdruck nicht gewachsen waren. Der unfassbare Lärm im Stadion wurde nur vom Klappern ihre Gelenke übertroffen. Sie waren völlig blockiert, hektisch und ideenlos.

Die Mexikaner erkannten die Ängstlichkeit ihrer Gegner, attackierten früh und kamen durch großartige Sololäufe ihrer Jungstars Vela und Dos Santos zu hochkarätigen Torchancen - aber sie nützten sie nicht. Voodoo und Glück verhinderten eine klare Führung der Mexikaner schon vor der Halbzeit.

Kennen Sie Tshabalala? Sein Traumtor in der 55. Minute veränderte für den WM-Gastgeber alles. Die Spieler legten die schweren Rüstungen ab, wirkten auf einmal leichtfüßig, aggressiv und lauffreudig. Und sie kamen zu weiteren Möglichkeiten. Plötzlich wirkte Mexiko verunsichert. Niemand hatte mit dieser Leistungssteigerung der Südafrikaner gerechnet. So kam der Ausgleich zum 1:1 durch Marquez, nach einer Standardsituation, völlig überraschend.

Es war ein Spiel, das wieder einmal zeigte, dass auf diesem Niveau fast alles im Kopf entschieden wird. Blamiert hat sich der Gastgeber keinesfalls, im Gegenteil, auf diese Leistung können alle stolz sein.