Der ostdeutsche Red-Bull-Ableger RasenBallsport Leipzig verlor am Sonntag gegen die Wolfsburg Amateure 0:1 und muss die Aufstiegshoffnungen in die dritte deutsche Liga praktisch begraben. Etwas weiter südlich, exakter in Wien-Hütteldorf, wird seit einigen Tagen darüber nachgedacht, wie es mit Rapid und Peter Pacult weitergeht. Dass der aktuelle Trainer der Grün-Weißen bald ins Red-Bull-Lager nach Leipzig übersiedelt, soll de facto schon beschlossene Sache sein. Der Umgang mit dem heiklen Thema stellt die Betroffenen allerdings vor einige Probleme.

Das nicht geheim gebliebene Treffen mit Didi Mateschitz kann nicht mehr geleugnet werden, nun wird die Version kolportiert, dabei sei es ganz und gar nicht um Red Bull Leipzig gegangen. Nach der Pressekonferenz, bei der Pacult die Skizze mit den Tischgästen aufgezeichnet hatte, gab es ein stundenlanges Gespräch zwischen der Klubführung, namentlich Präsident Rudolf Edlinger und Manager Werner Kuhn mit Pacult. Am Sonntag um zehn Uhr verschickte Rapid dann eine Aussendung, in der kurz angebunden mitgeteilt wurde, dass Pacult "glaubhaft" versichert haben, dass an den Gerüchten um einen Wechsel nach Leipzig "absolut" nichts dran sei. Man werde dies daher nicht weiter öffentlich kommentieren.

Dies wirkt insofern merkwürdig, als Pacult zuvor in der Pressekonferenz zwar versucht hat, die "Weinverkostung" mit Mateschitz ins Lächerliche zu ziehen, aber das Wechselgerücht nicht ausdrücklich bestritten hat. Möglicherweise hat aber Pacult Edlinger und Kuhn dann doch reinen Wein eingeschenkt und hinter den Kulissen wurde vereinbart, ein Dementi nach außen zu tragen, um Ruhe in den Verein zu bringen und die Liaison Rapid/Pacult bis zum Saisonende zu retten. Die Fans sind erbost, die Spieler verunsichert. Außerdem müssen auch die Modalitäten des Wechsels geklärt werden. Rapid könnte eine Ablöse verlangen, ein Rauswurf hingegen zusätzliches Geld (Abfertigung?) kosten.

Zweiter Krisenklub

Auch der heimische Red-Bull-Klub kommt nicht aus der Krise. Der Trainerwechsel, vollzogen nur 24 Stunden vor dem Heimspiel gegen den LASK, zeigte nicht nur nicht die erwünschte Wirkung, das Spiel wurde zur totalen Pleite. Der neue Mann Ricardo Moniz übte in direkt scharfe Kritik an seinem Vorgänger Huub Stevens. Nach 60 Minuten hätten viele Spieler nicht mehr genug Potenzial gehabt, um kreativ zu werden. Die Titelhoffnungen hat man in Salzburg aber noch nicht begraben. Wie lange Moniz und dessen Assistent Niko Kovac im Amt bleiben, ist derzeit ungeklärt. Viel wird davon abhängen, wie das Duo den Rest der Meisterschaft sportlich gestaltet. Schon im Sommer könnte daher wieder ein neues Gespann die fußballerischen Geschicke des Red-Bull-Klubs lenken.