Ich bin schon immer Bayern-Fan gewesen." Kevin Friesenbichler bringt es auf den Punkt, warum er keine Sekunde zögern musste, für vier Jahre zu Deutschlands bekanntestem Verein, dem FC Bayern München, zu wechseln. Angebote von Hoffenheim und Stuttgart lehnte er dankend ab ("Da kann ich auch noch hingehen, wenn ich es bei den Bayern nicht schaffe. Umgekehrt ergibt sich die Chance vielleicht nie wieder."). Seit Sommer 2010 spielt und wohnt der Sohn von Hartberg-Trainer Bruno Friesenbichler in München. Genauer gesagt im Trainingszentrum an der berühmten Säbener Straße. Dort, wo internationale Superstars wie Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm nach der Pfeife von Trainer Louis van Gaal tanzen.

Friesenbichler verdiente sich im Herbst seine ersten Sporen in der U19 der Münchner - als erster Steirer in der mittlerweile 111-jährigen Bayern-Geschichte. Während der Frühjahrsvorbereitung kam der große Rückschlag. "Ich habe mir den fünften Lendenwirbelknochen angebrochen und deshalb bis Mitte März absolutes Sportverbot. Das ist nicht nur enorm schmerzhaft, sondern bedeutet für mich auch das Saisonende. Nach einer Schulteroperation im Vorjahr hat es mich schon wieder erwischt, das ist bitter", sagt der 16-Jährige, der damit auch für Österreichs Team in der U17-EM-Qualifikation in den Niederlanden Ende März kein Thema ist. "Sie sind auch ohne mich stark genug. So müssen eben Marcel Sabitzer und Michael Gregoritsch die nötigen Tore gegen Holland, Portugal und Kroatien schießen."

Von seinen großen Zielen will sich Friesenbichler nicht abbringen lassen - ganz nach dem Vorbild eines rot-weiß-roten Landsmannes. "David Alaba, der immer Vollgas gibt und menschlich schwer in Ordnung ist, hat in der U19 und den Bayern Amateuren gespielt, ehe er nach Hoffenheim verliehen wurde, wo er Spielpraxis bekommt. Im Sommer wird David seinen Weg bei den Bayern gehen. Ich hoffe, dass es bei mir ähnlich läuft", erzählt der Angreifer.

Schnell und präzise

Ein anderer Rohdiamant muss sich seine Sporen in München erst verdienen: Zu Weihnachten klappte der Wechsel von Ylli Sallahi vom Landesligateam des SV Kapfenberg zu den Bayern. Mittlerweile steht der 16-Jährige nicht nur voll im Schulbetrieb, sondern auch im Training des U19-Teams. Nachwuchs-Chef Werner Kern hat er "durch seine Schnelligkeit und seinen präzisen Schuss" beeindruckt, wie der 64-Jährige bei einem Wien-Besuch erzählte. In Testspielen hat er mit Toren und Assists geglänzt. Doch in der Meisterschaft kann Sallahi das noch nicht beweisen. Er wird wohl auch beim Auswärtsspiel der U19-Bundesliga in Ulm am Sonntag fehlen. Denn nach wie vor fehlt die Freigabe der FIFA.