Wenn bei einem Fußballspiel ein (oder mehrere) Zuschauer das Spielfeld stürmt, wird gerne von Platzsturm, Flitzern, Chaoten und Ähnlichem gesprochen. Am Mittwoch im südafrikanischen Johannesburg: Der Schiedsrichter hat die Begegnung zwischen Südafrika und Brasilien gerade abgepfiffen - Neymar trifft beim 5:0 der Selecao drei Mal - da stürmt auch schon so ein "Wahnsinniger" im Trikot der Südafrikaner auf die brasilianischen Spieler zu.

Die Ordner erkennen die Situation blitzschnell, können den "Chaoten" einfangen und sind im Begriff ihn vom Platz zu führen. Neymar, Barcelona-Star und großer Hoffnungsträger der Brasilianer bei der Heim-WM, geht waghalsig auf die Ordner zu, spricht kurz mit ihnen und hebt dann den "Rowdy" hoch.

Die Menge in Johannesburg tobt, als hätte Südafrika gerade den Weltmeister-Titel gewonnen. Die Vuvuzelas dröhnen so laut, dass sich die Leute in Rio de Janeiro (so weit war das Tüten und Dröhnen sicher zu hören) die schlimmsten Ergebnisse dieses Testspiels ausmalen. Warum sollten die südafrikanischen Stadionbesucher sonst so feiern?
Weil es manchmal um mehr als Tore und Zweikämpfe geht.

Neymar marschiert mit dem Burschen direkt zu seinen Mannschaftskollegen. Die Brasilianer heben den Kleinen in die Luft, als wäre er der Pokal, der am 13. Juli im beeindruckenden Maracana in den Nachthimmel gestemmt werden soll.

Der Fan der Südafrikaner hat wohl zahlreiche neue Idole. Absolut beeindruckend, wie sich Neymar, David Luiz, Oscar und Co in Südafrika verhielten. Eine Selbstverständlichkeit? Wohl kaum.