Dritter gegen Erster, Borussia Mönchengladbach (mit Martin Stranzl) gegen Bayern München (mit David Alaba) - mit dem Klassiker der 1970er-Jahre startet am Freitag die deutsche Fußball-Bundesliga in die Rückrunde. Die Münchner wollen auch im neuen Jahr ihre Serie von 41 Spielen ohne Niederlage fortsetzen.

Doch der Gastgeber ist im Borussia-Park bärenstark, hat in dieser Saison acht von neun Konkurrenten mit Niederlagen nach Hause geschickt und nur gegen Wolfsburg Punkte abgegeben. Doch nicht erst seit der Testspiel-Blamage bei Red Bull Salzburg (0:3) wollen die Münchner Übermut gar nicht erst aufkommen lassen. "Wir haben eine super Ausgangsposition", sagt Dauer-Mahner Matthias Sammer. "Trotzdem wird es eine schwere Rückrunde. Wir müssen sofort da sein."

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Titelverteidigung stehen für die Bayern bestens. Das Team von Pep Guardiola hat ein Spiel weniger absolviert und liegt dennoch bereits sieben Punkte vor den zweitplatzierten Leverkusenern. "Viele sagen, die Bayern sind schon weg. Aber davon dürfen wir uns nicht einlullen lassen. Wir müssen weiter Gas geben", forderte Teamspieler Jerome Boateng vor dem Schlager, der in mehr als 200 Ländern im TV zu sehen sein wird.

"Da ist nichts zu holen"

Sofort wollen die Bayern daher ein Zeichen setzen. "Wir müssen der Konkurrenz direkt zeigen: Da ist nichts zu holen", forderte Thomas Müller. Das sieht auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge so: "In der Hinrunde haben wir die Tür für die Verfolger zugemacht, jetzt müssen wir es schaffen, dass sie auch zu bleibt."

Das 0:3 von Salzburg könnte sogar hilfreich sein. "Das war natürlich wie eine kleine Sirene, dass es nicht von alleine geht", sagte Müller. Auch Rummenigge setzte auf die heilsame Wirkung: "Ich bin nicht unglücklich über diese Niederlage, mir war das alles bislang zu schön und zu kuschelig", betonte er - und legte am Donnerstag im "Kicker" nach: "Diese Saison ist kein Selbstläufer."

Guardiola lobte den Gegner in hohen Tönen: "Mönchengladbach ist eine der besten Mannschaften in der Bundesliga." Allerdings muss sein Kollege Lucien Favre die Abwehr umbauen: Weil Tony Jantschke und Roel Brouwers ausfallen, muss der erst 21-jährige Julian Korb rechts verteidigen. Favre will es mit einem simplen Konzept versuchen: Mit viel Tempo Spaß am Fußball zu produzieren. "Wir müssen es wagen zu spielen."