Für Werder Bremen beginnt die Rückrunde der deutschen Bundesliga mit der laut Papierform einfachsten Aufgabe. Die Norddeutschen treffen am Sonntag vor eigenem Publikum auf den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig und haben dabei die Chance, sich mit einem Sieg im Tabellen-Mittelfeld zu etablieren. Werder-Innenverteidiger Sebastian Prödl möchte dabei die Gelegenheit beim Schopf packen.

"Im Moment nicht im Abstiegskampf"

"Wir können in diesem Spiel unsere Position festigen. Außerdem haben wir zu Hause noch einiges gutzumachen", sagte Prödl. Sein Klub hat in den bisherigen acht Heimspielen nur drei Siege gefeiert. Trotzdem liegen die Hanseaten derzeit auf Platz elf, obwohl sie vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat gehandelt wurden. "Wir sind im Moment nicht im Abstiegskampf, deshalb gibt es auch keinen Grund, darüber zu reden", betonte der ÖFB-Teamspieler, gab aber auch zu: "Dass diese Saison hart wird, war von Anfang an klar."

Die Jahre, in denen Werder Bremen ein ernsthafter Konkurrent der Bayern um den Titel war und regelmäßig international spielte, sind vorbei. Doch die Bremer Anhänger haben sich laut Prödl mit der neuen Situation mehr als nur abgefunden. "Die Fans trauern natürlich den alten Zeiten nach, genauso wie wir Spieler, das ist verständlich. Doch sie unterstützen uns trotzdem und haben uns nie hängen gelassen", sagte der 26-Jährige, der topfit in die Frühjahrssaison geht.

Gegen Ende der Herbstsaison musste Prödl wegen eines Muskelfaserrisses wochenlang pausieren und gab erst in der letzten Runde vor der Winterpause gegen Bayer Leverkusen sein Comeback - und das hatte es in sich: Der Abwehrspieler erwies sich beim überraschenden Heim-1:0 über den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen als Turm in der Schlacht und wurde für seine Leistung in die "kicker"-Elf des Tages berufen.

"In der Mannschaft bestätigt"

"Dieses Spiel war Gold wert, nicht nur für den Verein, sondern auch für mich. Dadurch habe ich meinen Stellenwert in der Mannschaft bestätigt", erklärte Prödl. Der seit Sommer 2008 für Bremen spielende 44-fache ÖFB-Internationale (4 Tore) zählt mittlerweile zu den Führungspersönlichkeiten bei den Norddeutschen. "Ich versuche diese Rolle anzunehmen, denn ich bin schon lange beim Klub und stehe deswegen in der Verantwortung", betonte Prödl.

Auch sein Landsmann Zlatko Junuzovic hat sich bei Werder zu einem Leistungsträger entwickelt. Umso mehr schmerzte es die Truppe von Coach Robin Dutt, dass der Mittelfeldspieler im Herbst wegen eines Haarrisses im Fußwurzelknochen wochenlang ausfiel. Vor wenigen Tagen stieg der Ex-Austrianer aber wieder ins Mannschaftstraining ein. "Die Chance ist da, dass er am Sonntag im Kader steht", meinte Prödl.