DEUTSCHLAND:
"Bild": "Sein Spitzname als schussgewaltiger Profi war 'Der Hammer'. Vier Monate nach seinem Karriereende landet Thomas Hitzlsperger (31) seinen wichtigsten Treffer! Als erster deutscher Fußballstar bekennt der 52-malige Nationalspieler: Ich liebe Männer."
"Berliner Morgenpost": "Thomas Hitzlsperger hat getan, was niemand vor ihm gewagt hat: Der 31 Jahre alte ehemalige deutsche Nationalspieler hat erklärt, homosexuell zu sein, und ist damit in Deutschland der erste prominente Fußballer, der sich outet. (...) Ein mutiger Schritt, den es gebraucht hat. Denn während Homosexualität in Politik, Wirtschaft und Kultur längst akzeptiert ist, bleibt sie im Fußball immer noch ausgesperrt. Der beliebteste Sport der Welt ist die letzte, große Bastion des Schweigens über sexuelle Orientierung."
"Hamburger Abendblatt": "Hitzlspergers Bekenntnis verdient Hochachtung, und ja, es wird den Schwulen und Lesben nutzen. Doch das große Lob der Verbände und Regierungen für das erste Outing eines so prominenten deutschen Fußballers bleibt so lange wohlfeil, bis endlich die entschiedene Wahrung der Menschenrechte als K.-o.-Kriterium bei der Vergabe sportlicher Großveranstaltungen gilt. In Ländern, wo sich Schwule und Lesben aus Angst vor Sittenpolizisten verstecken müssen, wenn sie sich küssen wollen, haben weder Olympische Spiele noch Weltmeisterschaften etwas verloren."

ITALIEN:
"La Gazzetta dello Sport": "Nach seinem Karriereende sorgt der Ex-Lazio-Spieler für Aufsehen. Und Merkel applaudiert. Die Idee, die Hitzlsperger mit seinem Outing verfolgt, ist klar: Er will, dass die Medien hartnäckig über das Thema der Homosexualität berichten, bis es normal wird, darüber zu reden."
"Corriere dello Sport": "Thomas Hitzlsperger hat den Schmerz des Vorurteils zerschmettert."
"Tuttosport": "Er hat die Heuchelei umdribbelt und die letzten Hemmungen, um er selbst sein zu können, auf die Tribüne verbannt. (...) Hitzlsperger ist nicht der erste Fußballer, der sich outet. Aber er ist offensichtlich der wichtigste, eine in großen Teilen bekannte Persönlichkeit, auch wegen seiner Erfahrungen in England und Italien."
"La Repubblica": "In Deutschland fällt eine andere Mauer."
"Corriere della Sera": "Hitzlsperger trotzt dem Tabu. Mit Blick auf die Tatsache, dass sich die Wahrheit im verminten Gelände des Sports schnell ausbreitet, besonders im Testosteron-gesteuerten Fußball, ist das Dribbling um die Stereotypen für die Spieler nicht leicht. Es ist kein Zufall, dass Hitzlsperger sich vier Monate nachdem er seine Schuhe an den Nagel gehängt hat outet."

SCHWEIZ:
"Blick": "In der Kunst sind Schwule Alltag, und in der Politik können Bürgermeister von Weltstädten ihre Neigung zur Schau tragen. Nur im Fußball und im Eishockey geht's nicht. Weil der Gegenspieler in Duellen zurücksteckt, weil er schwul ist? Weil dein Gegner im Ring zarter schlägt, weil er schwul ist? Oder weil die Fans denken, das sei dann so? Quatsch! Es ist die Rückständigkeit unseres Denkens, die Unmöglichkeit der Vorstellung schwuler Kampfsportler, die Outings verunmöglichen."
"Tages-Anzeiger": "Dass er sich überwinden musste und dass seine Offenheit aus freien Stücken nun Schlagzeilen macht, ist das einzig Bedenkliche daran. Es sollte selbstverständlich sein. Ist es aber nicht. Vor allem nicht im Fußball, dieser Machowelt."
"Neue Zürcher Zeitung": "Noch längst ist kein Klima geschaffen, in dem Homosexualität im Fußball akzeptiert wäre. Es ist ein langer Weg zur Akzeptanz. Hitzlspergers Coming-out ist nicht mehr als ein Schritt dorthin."

NIEDERLANDE
Algemeen Dagblad: "Mit dem öffentlichen Eingeständnis von Thomas Hitzlsperger, dass er auf Männer steht, wurde erneut ein Schritt im Kampf für die Anerkennung von Homosexualität in der Welt des Fußballs gemacht."

BELGIEN
Het Nieuwsblad: "Hitzlsperger bekommt heute zurecht alles Lob, aber er hat sich aus Angst vor den Reaktionen seiner Mannschaftskollegen und des Publikums erst nach seiner Karriere geoutet. (...) Menschen wie Mensen Rogers und Hitzlsperger sind Helden, aber zur Zeit herrscht die Angst. Vor allem in unserem Land."