Er wirkt gut gelaunt im Gespräch. Obwohl ihm der Schock selbst in die Glieder gefahren sein muss. Nach fünf Runden wurde Franco Foda als Trainer beim 1. FC Kaiserslautern beurlaubt, wie auch sein Co Thomas Kristl. Der Traditionsklub aus der Pfalz, der in den vergangenen zwei Saisonen 23 Spieler verpflichtet hat, liegt in der Tabelle auf Rang vier. Aber Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz erklärte, dass die für eine erfolgreiche Saison notwendige Euphorie fehle - und damit eine Trennung am besten sei.

Franco Foda erklärt im Interview seine Sicht der Dinge.

Das Ende kam schnell und für viele überraschend. Für sie auch?

Franco Foda: Ja, für mich auch. Die Vorgabe von Stefan Kuntz hat als Zielsetzung ausgegeben, dass wir nach 30 Runden noch um den Aufstieg mitspielen müssen. Jetzt sind fünf Runden vorbei, wir sind punktegleich mit dem Zweiten auf Rang vier, bei drei Siegen und zwei Niederlagen. So schlecht ist das nicht, ganz kann ich es nicht verstehen.

Es ist die Rede von einem Zerwürfnis zwischen Mannschaft und Trainer.

Foda: Ich habe das nur in der Aussendung des Vereins gelesen. Wir haben eine bittere Niederlage mit dem 0:4 in Aalen erlitten, keine Frage. Aber eine Woche davor haben wir noch gegen den derzeitigen Tabellenzweiten Aue gewonnen. Von einem Zerwürfnis merke ich da nichts. Ich würde meinen, dass man so etwas oft hört, wenn Trainer entlassen werden. So ist eben der Fußball. Leider.

Woran lag es dann?

Foda: Ich kann jetzt nicht viel dazu sagen, weil ich ja nur beurlaubt bin. Und solange ich einen Vertrag habe, bin ich auch daran gebunden, gewisse Dinge nicht in die Öffentlichkeit zu bringen.

Was machen Sie denn jetzt?

Foda: Ein wenig abschalten. Und natürlich auch analysieren, was passiert ist. Was gut war, was nicht gut war, welche Fehler auch mir passiert sind.

Was natürlich kommen muss: die Frage nach Sturm Graz. Wäre eine Rückkehr denkbar?

Foda: Das ist kein Thema. Ich habe jetzt siebeneinhalb Jahre als Cheftrainer gearbeitet. Ich glaube, ich brauche jetzt eine Pause. Und Sturm hat mit Darko Milanic einen sehr guten Trainer - dazu scheint mir, dass man endlich Geduld hat. Das ist wichtig. Und ich bin mir sicher: Die Mannschaft braucht nur ein Erfolgserlebnis, dann geht es schnell bergauf.

Aber nach Graz kommen Sie schon? Als Privatmann?

Foda: Natürlich, ich habe ja mein Haus da. Das wollte ich behalten, eben weil es in Deutschland im Trainergeschäft schnell gehen kann. Ich werde hier alles auflösen, dann komme ich schon nach Graz.