Die wundersame Wandlung des SK Sturm. Binnen vier Tagen waren taktische Mängel und technische Unzulänglichkeiten wie weggeblasen. Die Spieler nahmen die Lösungen, die ihnen Coach Peter Hyballa bot, dankend an und spielten eine richtige Klassepartie. Die Cup-Pleite gegen Wacker Innsbruck vergessen machen, schien die oberste Devise. Das gelang vorzüglich. Die Schwarz-Weißen fanden perfekt ins Spiel, waren lauffreudig wie schon lange nicht, spielten nach Ballgewinn schnell in die Tiefe und brachten damit die Defensive der Rapidler immer wieder in große Verlegenheit. 60 Minuten als Einheit aufgetreten, früh und mutig attackiert, jeden Zentimeter des Spielfeldes beackert, gegen Grün-Weiße, die physisch zwar anwesend waren, aber optisch über die Rolle eines Sparringpartners nicht hinauskamen - solange die Kraft der Grazer reichte. Als die Akkus immer leerer wurden, gelang den Wienern der Anschlusstreffer und im Finish bot sich ihnen sogar noch die Chance zum Ausgleich. Aber verdient hatte sich an diesem Abend nur eine Mannschaft den Sieg: der SK Sturm Graz!

Mattersburg im Nebel. Der WAC schrammte ganz knapp am zweiten Spielabbruch in Serie vorbei. Das wäre noch die beste Lösung für die Lavanttaler gewesen, nach dieser undurchsichtig "nebelösen" ersten Hälfte, in der die Burgenländer durch ein Kopftor von Bürger in Führung gingen, ohne dass irgendwer wusste, woher und von wem die Flanke kam. Wie durch ein Wunder verabschiedet sich der Nebel mit Fortdauer der zweiten Hälfte. Je besser die Sicht, desto mehr Lebenszeichen gaben die Wolfsberger von sich. Sie wachten so richtig auf, Falk erzielte den Ausgleich und Nenad Bjelica fuhr mit einem wichtigen Punkt von Mattersburg nach Hause.

Die jungen Salzburger demonstrierten in überzeugender Form ihre spielerische Stärke. Beeindruckend die Kombinationssicherheit, die Präzision der Pässe in höchstem Tempo und auf engstem Raum und vor allem die schnellen, quirligen Dribblings, mit denen sie die Admiraner ganz schlecht aussehen ließen. Unterstützt und gefördert wurde die Spielfreude der Bullen durch die Harmlosigkeit und Fehleranfälligkeit der Südstädter. Momentan scheint jedes Team in der Liga Didi Kühbauers Mannschaft "zum Fressen" gern zu haben.

Zwei ehemalige Vereinskollegen, gute Freunde, trafen erstmals in einem Abstiegsduell als Trainer aufeinander. Sie beschenkten sich großzügig. Neustadt-Coach Heimo Pfeifenberger erfreute Innsbruck-Trainer Roland Kirchler mit drei Punkten. Der Tiroler wiederum bedankte sich mit der Übergabe der roten Laterne. Dabei hatten die Niederösterreicher alles im Griff, spielten frech nach vorne und überraschten die Tiroler mit tollen Ideen. Nur, die daraus resultierenden Torchancen vergaben sie kläglich. Ganz anders Innsbruck in Person von Roman Wallner. Er nützte die einzig nennenswerte Chance zum Siegestreffer.

Traumfußball der Austria im Heimspiel gegen Ried. Die Violetten kehren zurück an die Tabellenspitze. Sensationell die Weiterentwicklung im Laufe der Meisterschaft. Wie schon gegen die Admira wieder sechs Tore erzielt, herausgespielt durch technisch ganz feinen Fußball. Und einer überragt alle - Philipp Hosiner ist ein wahrer Goldgriff von Trainer Peter Stöger.