Stefan Maierhofer klingt, als hätte er den Anruf erwartet. Nach dem Sieg seiner Salzburger bei Rapid und vor allem seinem Ellbogen-Check gegen Harald Pichler läutet das Telefon bei dem Salzburg-Stürmer Sturm. "Also bleibe ich im Auto sitzen und wir machen das auch noch", sagt er ganz ohne Anzipf in der Stimme.

Wie gut haben Sie nach dem Abgang mit Polizeischutz denn geschlafen?

Stefan Maierhofer: Geschlafen habe ich schlecht. Aber das tue ich nach Spielen immer. Davor habe ich bis 2 Uhr früh Fußball geschaut.

Und dabei sicher auch ihr Foul noch einmal gesehen. Stehen Sie auch jetzt noch zu der Aussage, dass es "ein ganz normaler Zweikampf" war?

Maierhofer: Ich habe ihn getroffen, aber es war keine Absicht. Ich habe in der 30. Minute eine Gelbe Karte bekommen. Da bin ich sicher nicht so blöd, jemandem im Zweikampf absichtlich zu verletzen.

Ihr Ellbogen geht aber schon sehr weit nach hinten.

Maierhofer: Noch einmal: Ich habe ihn getroffen und das tut mir sehr leid. Ich habe mich bei Harald Pichler auch entschuldigt. Aber ich habe nun einmal einen Zwei-Meter-Körper und wenn ich springe und der Gegner nicht, hat er meinen Ellbogen im Gesicht. Zum Glück hat sich Pichler nicht ernsthaft verletzt, sonst wäre der Hass gegen mich noch größer geworden.

Nach dem Tor vor den Rapid-Fans so zu feiern, hat die Lage aber auch nicht gerade beruhigt.

Maierhofer: Nicht böse sein, aber ich bin schon vor dem Match auf Facebook beschimpft worden. Beim Match sowieso. Da müssen ein paar Emotionen schon erlaubt sein.

Zwischen Emotion und Provokation ist aber ein Unterschied.

Maierhofer: Moment. Wenn draußen ein Trainer steht, der bei jeder Kleinigkeit eine Gelbe Karte fordert und Steffen Hofmann das als Kapitän auch macht, dann muss ich sagen: die Gehässigkeit kommt schon auch von Rapid. Und außerdem: letzte Woche hat Patrick Bürger von Mattersburg Franky Schiemer im Zweikampf verletzt und Franky musste mit vier Stichen genäht werden. Wer redet denn davon? Da wird nichts analysiert und nachgefragt so wie bei mir.

Sie polarisieren mit ihrem Auftreten eben.

Maierhofer: Mit einem Tag Abstand würde ich nicht mehr alles so sagen, wie am Sonntag. Aber ich stehe zu einer gewissen Zweikampfhärte. Wir spielen ja immer noch Fußball. Außerdem werden bei uns Sachen gepfiffen - das gäbe es in England niemals.

Rapid-Boss Edlinger meinte, Schiedsrichter Schörgenhofer hätte zu viel Red Bull getrunken.

Maierhofer: Also, ganz ehrlich: Im Hanappi-Stadion sind genug Entscheidungen für Rapid gepfiffen worden. Außerdem spielen wir 36 Runden. Da braucht er sich nicht auf den Schiedsrichter hinauszureden.