Offensiv tat sich im ersten Drittel nicht viel bei den Österreichern. Zu gefestigt zeigte sich der Vizeweltmeister, der vergangenes Jahr ja überraschend sein Auftaktspiel nach Verlängerung gegen Österreich verloren hatte, von der ersten Minute an. Erschwerend hinzu kam, dass sich die ÖEHV-Mannschaft früh zu gleich zwei Strafen hinreißen ließ. Da war es Schlussmann David Kickert immer wieder zu verdanken, dass die Null länger stehen blieb, als man befürchten hätte können.

Am brenzligsten wurde es in den Schweizer Überzahlspielen durch die NHL-Stars Sven Andrighetto (7.) und Kevin Fiala (11.), der Kickert die Maske vom Kopf ballerte. Selbst war man lediglich einmal gefährlich. Fabio Hofer scheiterte nach vorbildlicher Arbeit von Michael Raffl, der überraschenderweise als Center neben Peter Schneider und Bruder Thomas aufgeboten wurde und ansonsten über weite Strecken depositioniert, recht harmlos aber dafür undiszipliniert agierte, hinter dem Tor aber aus kurzer Distanz (5.). In einer vierminütigen Überzahl unmittelbar vor Drittelende blieben die Österreicher erschreckend harmlos, dafür wurden sie prompt bestraft. Nach einem groben Stellungsfehler von Martin Schumnig stellte Fiala 33 Sekunden vor der Pause auf 1:0 für die Favoriten.

Kickert hexte im Mitteldrittel

Im Mittelabschnitt das gleiche Bild: Die Schweiz machte das Spiel, David Kickert seinen Job großartig. So musste er in Minute 26 gleich drei Schweizer Abschlüsse in Folge entschärfen. Sekunden später rettete der Schlittschuh von Alexander Pallestrang bei einem eidgenössischen Konter vor dem heranstürmenden Andres Ambühl.

Auch in weiterer Folge, abermals bedingt durch zwei völlig vermeidbare Strafen in einem von österreichischer Seite hitzig geführten zweiten Drittel, gab es für Kickert-Pendant Reto Berra kaum etwas zu tun. Lediglich der ÖEHV-Goalie und das starke Unterzahlspiel sorgten dafür, dass die Mannschaft von Roger Bader nach 40 Minuten noch voll im Spiel war. Für seine Arbeit zu loben war auch der junge Schweiz-Legionär Benjamin Baumgartner (19), der eine staubtrockene Partie ablieferte.

Irgenwann brach der Bann dann doch

Das Schlussdrittel begann für die Österreicher durch zwei schnelle Schweizer Strafen und sogar eine kurze doppelte Überzahl eigentlich vielversprechend. Doch es wollte der dringend nötige Treffer einfach nicht fallen. Zu zaghaft agierte man in dieser Abwehrschlacht vor dem gegnerischen Gehäuse. Zudem begingen Thomas Raffl und Hofer quasi im Gegenzug ihrerseits zwei Fouls. Weiterhin warf der Wiener Blondschopf im rot-weiß-roten Gehäuse alles in die Waagschale, hielt das 0:1 fest.

Auf normalem Wege schien Kickert nicht mehr zu bezwingen, mit etwas Pech war es sieben Minuten vor Schluss dann aber doch geschehen. Manuel Ganahl fälschte einen Weitschuss von Roman Josi unhaltbar ab, der sprichwörtliche Käse war gegessen. Mehr als einen Vorstoß von Schumnig hatten die Österreicher an diesem Abend nicht mehr im Köcher. Philipp Kurashev traf in Überzahl 86 Sekunden vor Schluss, ein frustrierter Raphael Herbruger verabschiedete sich danach auch noch mit einer Disziplinarstrafe. 13 Sekunden vor Schluss nutzte dieses erneute Powerplay Andrighetto zum 4:0-Endstand aus.

Weiter geht es mit einem Skandinavien-Doppel. Am Donnerstag geht es gegen Weltmeister Schweden wohl eher um die Ehre, denn um Zähler. Tags darauf wartet eine Schlüsselpartie gegen Mit-Nachzügler Norwegen um Caps-Stürmer Sondre Olden.

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