Nebel trübt bekanntlich auch die Sinne. Davon können die Bewohner Klagenfurts ein Lied singen, wenn in der Stadt die kalte Zeit anbricht und monatelang kein Sonnenlicht zu sehen ist. In der Linzer Arena zogen mit Fortdauer der Partie ebenfalls Nebelschwaden auf. Vor allem gegen Ende des zweiten und dritten Abschnitts. In diesen Phasen wirkten die Black Wings richtig stark, dem sonnigen Gemüt der Blau-Weißen setzte das zu. Doch in dieser Situation riss Keeper JP Lamoureux die Partie an sich und bewahrte seine Mannschaft vor Unheil. Er parierte insgesamt 26 Schüsse auf sein Gehäuse und zeigte, warum er besonders im Grunddurchgang der große Erfolgsfaktor des VSV ist.
Als ein weiterer erwies sich die Selbstverständlichkeit, mit der die Villacher in Linz aufgetreten sind. „Ein super Spiel und ein geiler Start für uns. Wir haben versucht, erwachsen zu spielen. Für uns war es schwierig, weil wir unsere größte Waffe, das Powerplay, nicht einsetzen konnten. Aber der Sieg hat uns gezeigt, dass wir es mit einer starken Teamleistung ebenfalls schaffen können. So spielt man, wenn man gewinnen will“, zeigte sich VSV-Stütze Felix Maxa (erzielte das Game winning goal) sichtlich stolz. Speziell, weil das 0:1 gut weggesteckt werden konnte. Shawn St. Amant, der gefährlichste Linzer, zeigte, warum er frühzeitig für zwei Jahre verlängert worden ist. Schon da zeigte Lamoureux seine Top-Form, vereitelte weitere Hochkaräter.
Nach der Drittelpause erhielt der VSV deutlich besseren Zugriff. Im Spiel ohne Puck stimmte plötzlich das Timing, und mit Scheibe war das Visier eingestellt. Robert Sabolic erzielte aus spitzem Winkel den Ausgleich (wurde nach Videobeweis bestätigt). Und Alex Wall verzögerte, veränderte den Schusswinkel und zog von den Heashmarks ins lange Eck ab. Das sorgte für zusätzlich Ruhe, neben weiteren Paraden von Lamoureux gegen St. Amant oder Julian Pusnik.
Doch auch in Unterzahl blieb der VSV geduldig und witterte auf seine Chance. Bis Maxa nach einem Alleingang sehenswert ins Kreuzeck lupfte. Vermeintlich war der Kuchen gegessen. Linz aber kam nochmals zurück, zog Goalie Tirronen und sorgte für den Anschlusstreffer durch Graham Knott. Bis Marco Richter mit dem 4:2 ins verwaiste Tor für den Endstand sorgte.
Fazit: Die Chemie in den Angriffsformationen stimmt (auch ohne Kevin Hancock). Neben dem herausragenden JP Lamoureux zeigte auch der junge Niklas Wetzl eine fehlerfreie Vorstellung.