Heute ist es endlich auch bei den Villacher Adlern soweit. Um 17.30 Uhr betreten sie das Eis der Linzer Black Wings, starten also gegen denselben Gegner in die Meisterschaft wie in der letzten Saison. Damals setzte es eine knappe 1:2-Niederlage gegen die Stahlstädter, drei weitere folgten in den nächsten fünf Partien. Überhaupt war der VSV in den letzten Jahren durchgehend für einen schwachen Saisonauftakt bekannt. 2021/22 setzte es ebenfalls vier Pleiten in den ersten sechs Spielen, ein Jahr davor sogar fünf.

„Es stimmt, die letzten Saisonen haben wirklich nicht nach Wunsch begonnen, dafür haben wir uns aber bis zum Play-off stetig steigern können. Aber natürlich hoffen wir heuer auf einen besseren Beginn. Der würde Kräfte freisetzen, sorgt für Selbstvertrauen und bringt einen ‘Flow’ ins Team“, erklärt Rob Daum, der aber nicht in Panik geraten würde, wären die ersten Spiele erneut nicht von Erfolg gekrönt: „Wir bereiten uns ohnehin auf eine lange Saison vor, daher würde ich dem Auftakt nicht zu große Bedeutung beimessen.“

Obwohl Daum seine Cracks im taktischen als auch im physischen Bereich weiter sieht als zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr, „auch weil wir nicht viele neuen Spieler integrieren mussten“. Trotz der Rückkehr von Andrew Desjardins (ersetzt den verletzten Kevin Hancock in der ersten Linie), Anthony Luciani und Arturs Kulda sieht der VSV-Trainer einen leichten Vorteil für die Linzer. „Erstens haben sie das erste Spiel bereits hinter sich, andererseits fehlt es Desjardins und Kulda noch etwas an Spielpraxis. Aber damit müssen wir umgehen.“

Die Ambitionen im blau-weißen Lager sind jedenfalls groß, eine direkte Play-off-Qualifikation ist das erklärte Ziel. Andreas Napokoj sieht das Team neben KAC, Pustertal, Salzburg und Fehervar sogar im erweiterten Favoritenkreis, sofern es von langfristigen Verletzungen verschont bleibt: „Wir haben bei den Neuverpflichtungen natürlich auch auf den Charakter geschaut. Mark Katic zum Beispiel hat zweimal die DEL gewonnen. Der gibt sich nicht mit dem Erreichen des Halbfinales zufrieden. Von ihm und Alex Wall erwarten wir uns viel, sie sollen vor allem auch im Powerplay Akzente setzen.“

Überhaupt ortet der Villacher Teammanager eine viel bessere interne Kommunikation, wohl auch dem neuen heimischen Kapitänsduo Alexander Rauchenwald und Philipp Lindner geschuldet. „Die Stimmung in der Mannschaft ist durchwegs positiv. Alle sind von einer erfolgreichen Saison überzeugt. Kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch die fehlende Kaderdichte, wobei Napokoj zugibt: „Wir haben, wie schon in den letzten Jahren, ein kleines finanzielles Polster, könnten im Ernstfall auf einen langfristigen Ausfall noch einmal reagieren.“