Nicht nur den Spielern, auch dem Vorstand dürfte beim souveränen 5:1-Auswärtssieg in Graz ein Stein vom Herzen gefallen sein. Derart konsequent und aufopfernd konnte man den VSV in dieser Saison, wenn überhaupt, nur selten erleben. Dass in der Mannschaft noch das Feuer lodert, zeigte Sebastian Zauner am Ende des ersten Abschnitts. Nach einem bösen Foul des Grazers Michael Latta (erhielt von DOPS dafür eine Sperre von einem Spiel) an Renars Krastenbergs zeigte der Verteidiger Charakter, stellte den Übeltäter umgehend. Ein weiterer Schlüsselfaktor war die Kaltschnäuzigkeit in numerischer Überlegenheit, die im Endeffekt den Ausschlag gab. In der nach dem Foul an Krastenbergs ausgesprochenen fünfminütigen Überzahl zogen die Adler mit zwei Toren binnen 73 Sekunden auf 4:1 davon.
So gut der Sieg den Blau-Weißen auch getan hat. Nur wenn Jamie Fraser und Co. heute gegen Innsbruck nachlegen können, ist er auch etwas wert. „Der Sieg in Graz war eine großartige Teamleistung. Aber schon heute wartet auf uns der nächste Pflichtsieg. Wenn wir mit diesem Herz, und diesem Siegeswillen wie zuletzt gegen die 99ers auftreten, dann können wir auch gegen die Tiroler bestehen“, spricht VSV-Vorstand Gerald Rauchenwald Klartext. Dank des Sieges hat der VSV es in den verbleibenden vier Runden selbst in der Hand den Play-off-Einzug zu schaffen. Denn auch der Abstand zum Top-Duo Dornbirn und Bratislava beträgt zurzeit lediglich zwei Punkte.
Nach der 3:5-Heimniederlage gegen Salzburg am Freitag sind die Rotjacken heute spielfrei. Alles andere als zufrieden zeigte sich Petri Matikainen nach dem Spiel: „Ich denke, unsere Vorstellung war recht lausig. Unsere Arbeitsmoral und die Intensität, Kernelemente in unserem Spiel, waren gegen Salzburg nicht durchgehend gegeben. Dafür wurden wir umgehend mit einer Niederlage bestraft. Vielleicht hat es so kommen müssen, damit wir uns wieder darauf besinnen, was die Identität unserer Mannschaft ausmacht.“