Deutschland ist ein guter Boden. Vor allem für Trainer aus Östereich, die dort versuchen ihre Karriere zu forcieren. Bestes Beispiel: Mike Stewart. Der eiserne Verteidiger des VSV startete bei den Fishtown Pinguins so richtig durch, wurde 2014 sogar DEL2-Trainer des Jahres und erweist sich seit 2015 auch für DEL-Klub Augsburger Panther als echter Glücksfall. Nun versucht es mit Gerhard Unterluggauer ein weiterer Villacher in der DEL2. Der 40-jährige Ex-Verteidiger unterschreibt nach einer "Probewoche" bei DEL2-Klub Heilbronner Falken als Assistant Coach. Den deutschen Zweitligisten führt als Trainer und Sportdirektor in Personalunion Ex-Laibach-Trainer Fabian Dahlem. "Wir haben uns auf einen Vertrag bis Saisonende geeinigt", berichtet Unterluggauer. Für ihn sei es in Heilbronn eine große Chance und eine wertvolle Erfahrung, die er für seine zukünftige Trainer-Karriere sammeln kann.
Vor drei Jahren startete der ÖEHV sein Trainerausbildungsprogramm. Speziell viele damalige Teamspieler ließen sich die Möglichkeit des "zweiten Bildungsweges" nicht entgehen. Mittlerweile sammeln einige von ihnen bereits in Nachwuchs-Nationalteams Erfahrung als Coaches. Unterluggauer ist der Allererste, der einen Job im Profi-Geschäft ergattern konnte.
Der 40-jährige Villacher beendete etwas unfreiwillig seine Karriere. Bis zuletzt hoffte der Verteidiger, dass sich irgendwo in der EBEL noch eine Tür öffnen könnte. Vor wenigen Wochen sorgte Unterluggauer für Aufsehen als er sich von Kärntner Ligist Huben (Divison I) als "Legionär" verpflichten ließ. In sechs Partien erzielte er drei Tore und drei Assists. Nun erhält er in Deutschland die große Chance für Österreichs Eishockey einen neuen Weg einzuschlagen.