Kann Eishockey mit Fahrradfahren verglichen werden oder wie haben Sie sich bei Ihrem Liga-Comeback nach acht Monaten gefühlt?
Philipp Pinter: Ehrlich gesagt war das Tempo schon sehr flott. Ich war im ersten Spiel nur mit mir beschäftigt. Aber ich habe mich schnell wieder daran gewöhnt. Jetzt ist das Gefühl einfach super, wieder in Blau auf dem Eis zu stehen. Ich genieße jede Minute. Hoffentlich wird das auch geschätzt.

Ihr Vertrag läuft einen Monat. Können Sie unbeschwert spielen oder belastet Sie das Ganze?
Nein. Ich versuche, nicht an diese Situation zu denken. Jetzt bin ich da. Wer weiß, was in eineinhalb Wochen sein wird.

Sie haben in Graz als Kapitän nach Saisonende keinen Vertrag erhalten. Warum nicht?
Die 99ers haben entschieden, meine Position mit einem Import zu besetzen. Wir waren letzte Saison nicht erfolgreich und der Klub wollte etwas Neues. Dass es mich getroffen hat, war zwar überraschend, aber das Geschäft ist eben hart.

Welche Rolle spielten statistische Werte?
Eigentlich hatte ich eine defensive Rolle. Ich sollte mich um die jungen Spieler kümmern, mit ihnen Tore verhindern und Bullys gewinnen. Natürlich zählt am Ende immer, wie viele Tore man geschossen hat.

Wie kam es nun zur Einigung?
Sehr überraschend eigentlich. Am Montag nach dem Derby erhielt ich von Markus Peintner (VSV-Co-Trainer, Anm.) den Anruf, fünf Minuten später war der Deal perfekt. Für mich war es lange unverständlich, dass ich ohne Job dastehe. Ich habe Eishockey immer gelebt.

Ist es für Österreicher schwieriger, in der EBEL einen Vertrag zu unterschreiben?
Das glaube ich nicht. Bei mir hat nie die Punkteregel eine Rolle gespielt. Ab einem gewissen Alter herrscht aber höherer Druck.

Wie gelang es Ihnen, am Ball zu bleiben?
Durch meine Experten-Tätigkeit bei ServusTV konnte ich etwas an Kontakt halten. Dankbar bin ich vor allem dem KAC. Bis zu drei Mal pro Woche durfte ich mit dem Farmteam auf das Eis. Öfters nicht. Ich wollte ja den Betrieb nicht stören.

Was darf sich der VSV von Ihnen erhoffen?
Der VSV hat gute junge Spieler, aber sie brauchen Zeit. Mit meiner Erfahrung kann ich ihnen zum nächsten Schritt verhelfen. Meine primären Aufgaben liegen in der Defensive, Bullys oder Unterzahl. Aber ein Tor habe ich immer geschossen.