„Für uns ist jetzt jedes Match ein Play-off-Spiel“, erklärte VSV-Trainer Marcel Rodman vor dem Heimspiel gegen Ljubljana - und dementsprechend trat seine Mannschaft gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um eine Top-Sechs-Platzierung auch auf. Die Villacher demonstrierten, zumindest im ersten Abschnitt, wie man solche Spiele gewinnen kann. Mit viel Engagement, hoher Laufbereitschaft und auch der nötigen Aggressivität starteten die Adler, bei denen sich Mark Katic im Abschlusstraining eine Unterkörperverletzung zugezogen hatte und nicht im Line-up stand. Hinter dem Einsatz des Verteidigers im morgigen Derby gegen den KAC steht ebenfalls ein Fragezeichen. Spielerisch war das richtungsweisende Duell zwar kein Leckerbissen, doch die Villacher verbissen sich regelrecht in den Gegner, gewannen den Großteil der Zweikämpfe und brachten viele Schüsse auf das Gehäuse der Slowenen.

Schon in der fünften Minute konnte Benjamin Lanzinger im Powerplay einen Abstauber nach einem Mac-Pherson-Schuss zur 1:0-Führung verwerten, allerdings verabsäumte es der VSV in weiterer Folge nachzulegen. Den größten Sitzer ließ Marco Richter in numerischer Unterlegenheit aus, er scheiterte mit einem Alleingang am Goalie Lukas Horak, der die Gäste mit starken Saves im Spiel hielt. Allerdings ändert sich das Spielgeschehen nach der Pause, der Faden im blau-weißen Spiel riss, die Gäste bäumten sich mehr und mehr auf, zeigten plötzlich ein wesentlich anderes Gesicht. Und sie wurden schließlich auch belohnt. In numerischer Überlegenheit sorgte Charlie Dodero mit einem verdeckten Schuss für den Ausgleich, das Spiel war wieder völlig offen.

Mit aufgeklappten Visier gingen beide Seiten schließlich in den Schlussabschnitt, das Spiel wogte hin und her, die Goalies standen immer wieder im Rampenlicht, ließen lange keine weiteren Treffer zu. Als 102 Sekunden vor dem Ende Max Rebernig im Fallen die erneute blau-weiße Führung erzielte, schien das Spiel entschieden, doch die Draustädter machten die Rechnung offenbar ohne Ljubljana, das postwendend zurückschlagen konnte. Denn mit einer schönen Direktabnahme ins kurze Kreuzeck markierte Ville Leskinen doch noch den Ausgleich für die Gäste. In der Verlängerung war es schließlich Andrew Desjardins, der nach einem Hughes-Solo im Nachsetzen zur Entscheidung traf und die Villacher Adler damit wieder unter die Top-Sechs schoss. „Wir haben es leider nicht geschafft, die Führung über die Zeit zu bringen, aber jeder Punkt ist derzeit enorm wichtig für uns“, resümierte Rodman.