Vielleicht war es anfangs die orange-gefärbte 99ers-Ausrüstung von Christian Engstrand, die der Schwede und Ex-Grazer nach Klagenfurt mitgebracht hatte. Ob diese mit einem Fluch belegt war? Nach dem 2:0 für Wien wurde dieser irgendwie vertrieben. Und Engstrand konnte beobachten: Der KAC ist eine völlig andere Adresse. Noch im ersten Abschnitt wurde der Rückstand egalisiert, später haben die Rotjacken die Gäste kontrolliert und verdient mit 5:2 gesiegt.

Nach einem Sonderapplaus für Rok Ticar zur Begrüßung, warteten ihm und den Caps auch seine Klagenfurter Ex-Kollegen Gastgeschenke auf. Und das bekam Neo-KAC-Goalie Christian Engstrand zu spüren, der seinen Einstand gefeiert hatte. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Etwa, als Leon Wallner seelenruhig die 1:0-Führung erzielt hatte. Es kam noch dicker. Den Rotjacken fehlte in der Defensive die letzte Konsequenz, und Lukas Piff sendete den Puck unbedrängt ins Kreuzeck.

KAC drehte die Partie

Möglicherweise war Engstrand ein wenig eingerostet, es mangelte ihm offensichtlich an Spielpraxis. Allerdings meldeten sich die Klagenfurter rechtzeitig zurück. Tobias Sablattnig traf zuerst noch das Lattenkreuz. Doch Paul Postma zeigte mehr Präzision, Schwinger nahm Caps-Goalie Steen die Sicht. Noch vor der Pausensirene gelang Matt Fraser der 2:2-Ausgleich.

Und wie seine Vorderleute fing sich auch Engstrand. Der Keeper ließ später bereits seine Klasse aufblitzen, kam von Minute zu Minute besser zurecht. Die Rotjacken fanden ihren Rhythmus. In Unterzahl wurde Bischofberger auf die Reise geschickt, Thomas Hundertpfund verwertete den Rebound. Der KAC-Kapitän höchstpersönlich erhöhte später auf 4:2, erneut im Nachfassen. Wenige Augenblicke später verließ Steen das Eis, Sebastian Wraneschitz übernahm den Wiener Torraum.

Kontrolle behalten

Im Schlussabschnitt entwickelte sich ein etwas zerfahrenes Spiel. Beide Mannschaften konzentrierten sich auf defensive Aufgaben. Und forcierten die physische Komponente. Dabei behielt der KAC aber stets die Kontrolle. Lukas Haudum sorgte für den Schlusspunkt zum 5:2. Trainer Kirk Furey kann zufrieden sein, wie sich die Mannschaft selbst aus dem drohenden Schlamassel gezogen hatte.

Fazit: Der KAC kämpfte mit dem Start, wachte aber rechtzeitig auf. Das Boxplay wurde deutlich aggressiver gespielt und effizienter verteidigt. Gutes Signal: Furey schickte in den heißen Phasen die jungen Cracks raus. Dem Referee-Gespann hingegen mangelte es an Chemie, Smetana und sein "Praktikant" Fichtner waren teils diametraler Ansicht. Das sorgte bei Spielern, Trainern und natürlich Zuschauern für unnötige Fragezeichen.

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