Es wird immer enger. Vor allem für den KAC. Wie gegen Linz wurden auch in Wien gegen einen direkten Konkurrenten wichtige Punkte liegen gelassen. Klar stärkere und giftigere Vienna Capitals holten sich verdient mit einem 4:1-Sieg drei Punkte. Die Mannschaft um Topscorer Matt Bradley kontrollierte das Geschehen in einem durchaus attraktiven Spiel über 60 Minuten. Allerdings muss gleichzeitig hervorgehoben werden, dass die Rotjacken wohl den allerletzten Tropfen aus dem Tank geholt hatten. Doch zum Feiern hatten die Truppe um Thomas Hundertpfund (800. Spiel für den KAC) und Manuel Ganahl (700. Liga-Spiel) nichts.

Von der ersten bis zur letzten Minute wurden die Klagenfurter von den Hausherren unter Druck gesetzt. Vor allem mit hartem Körperspiel - egal ob in der eigenen oder in der KAC-Zone. Für die Führung benötigten die Caps allerdings eine doppelte nummerische Überlegenheit. Die Scheibe lief wie an der Schnur und Bradley vollendete. Ein Konterlauf von Rihards Bukarts verpuffte. Nach einem Einwärts-Haken von Rotter abgeräumt, und danach war der Lette für die restliche Partie komplett abgemeldet.

Wien blieb am Drücker. Postma musste bei einem Bradley-Fluchtversuch die Notbremse ziehen. Den anschließenden Penalty vergab der Wien-Stürmer. Aus dem Nichts gelang dem KAC der zwischenzeitliche Ausgleich. Einen Gomboc -Querpass durch die neutrale Zone kam bei Manuel Ganahl an. Dieser sorgte für das 1:1, sein erster Treffer nach neun torlosen Partien.

Doch schon im Anschluss standen die Rotjacken wieder unter Druck. In Zeitlupe kullerte der Puck am leeren Tor vorbei, auch weil Strong im richtigen Moment Maxwell am Torschuss gestört hatte (43.). Das 1:2 kündigte sich somit an. Wiens Alex Wall tankte sich schließlich durch die Rotjacken-Zone und verwertete seinen eigenen Rebound. Drei Mal musste danach KAC-Keeper Sebastian Dahm retten (gegen Maxwell und Kainz), ansonsten wäre die Partie bereits früher entschieden gewesen. Am Ende wirkte der KAC stehend K.o. Max Zimmer (umkurvte Ganahl) erhöhte im Powerplay und Bradley sorgte für den 4:1-Endstand.

Rotjacken-Trainer Petri Matikainen sah es ähnlich: "Wir haben den Gegner gut aussehen lassen, sie waren in allen Belangen besser. Wir gewannen keine Zweikämpfe, hatten zu wenig Energie und Agilität. Auch die Special Teams waren einfach nicht gut. Ich bin über diese Leistung sehr enttäuscht, weil wir sehr darauf hingefiebert haben, hier vor vollem Haus aufzulaufen." 

In den nächsten drei trainingsfreien Tagen bleibt für die KAC-Cracks ein wenig Zeit, ihre Akkus aufzuladen. Vor allem für Dauerläufer wie Rok Tičar oder Matt Fraser, die nicht immer leichtfüßig wirken. Im Aufwärtstrend wirkt hingegen Lucas Lessio, der in Wien zwar nicht traf, dafür aber fehlerfrei geblieben ist, für viel Energie sorgt und zudem keiner Konfrontation ausweicht. Auch die Farmteamspieler Tobias Piuk und Neal Unterluggauer wirken bei ihren spärlichen Einsätzen mittlerweile mit dem ICE-Eishockey besser vertraut und sorgen für Akzente.