Mit dem letzten Rest stemmte sich der KAC gegen Salzburg in der fast ausverkaufen Heidi Horten-Arena entgegen. Neben den Langzeitverletzten Jensen Aabo, Haudum, Koch, Bischofberger, Obersteiner und Samuel Witting fehlten noch Hundertpfund, Steffler, Bukarts, Kraus und Hochegger, die alle erkrankt sind. Die möglichen Spieler aus dem Future Team wie Tialler, Preiml, Theirich oder Marcel Witting sind entweder verletzt oder erkrankt. Auf noch jüngere Spieler aus dem Farmteam wollte Trainer Petri Matikainen nicht zurückgreifen.
Die Klagenfurter zeigten keinen Respekt, begannen wie angekündigt mit Vollgas. Salzburg wirkte überrascht, dass ein so dezimierter KAC sein Heil im Angriff suchte. Das Risiko wurde belohnt. Nach einer großen Salzburg-Chance durch Ali Wukovits schlugen die Gastgeber quasi im Gegenzug zu. Paul Postma chippte die Scheibe Richtung Tor, Manuel Ganahl fälschte unhaltbar für David Kickert im Salzburg-Kasten ab. Die Bullen antworteten mit wütenden Angriffen, die mit großem Kampfgeist entschärft werden konnten. Das 2:0 war eine Co-Produktion der dritten Reihe, die mit zwei Verteidiger und einem Stürmer gebildet wurde. Finn van Ee eroberte im Angriffsdrittel den Puck, leitete an Tobias Sablattnig weiter, der optimal auf David Maier spielte. Der 22-Jährige vollendete mit großer Klasse, schob das Spielgerät Kickert zwischen die Beine hindurch. Da sprangen auch die Geier-Zwillinge auf der Tribüne auf, freuten sich mit dem Schützen.
Mit zwei Solochancen (Dennis Robertson bzw. Nick Petersen) auf jeder Seite wurde der zweite Abschnitt eröffnet, Sebastian Dahm bzw. Kickert blieben Sieger. Als vier gegen vier für zwei Minuten gespielt wurde, verkürzte Salzburg durch Chay Genoway. Die Gäste bestimmten das Geschehen, aber die Rotjacken wehrten sich mit großer Leidenschaft. Einen "Sitzer" vergab im Konter Ganahl, der ein Traumzuspiel von Nick Petersen nicht verwerten konnte. Kurz vor Drittelende machte es Tyler Lewington auf der anderen Seite besser, er versenkte einen guten Pass von Nicolai Meyer zum 2:2.
Angefeuert von den knapp 4000 Fans kämpften die Rotjacken bis zum Umfallen, hatten in vier Minuten Überzahl nicht das notwendige Glück, um erneut in Führung zu gehen. Ein Schuss knallte an die Stange, Kickert wäre chancenlos gewesen. Nach 60 Minuten gab es Standing Ovations von den Rängen, wurde das 2:2 bejubelt, bevor die Verlängerung begann. Der KAC dominiert die Overtime, erspielte Chance um Chance. Nach einem Zuckerpass von Paul Postma ließ sich Lucas Lessio die Solochance nicht nehmen. Der Goldtorschütze wurde von seinen Mitspielern vor lauter Freude fast erdrückt. Ein grandioser Erfolg für den KAC, der sich den Sieg mehr als verdiente.
Mario Kleinberger