In Linz prallten zwei Teams aufeinander, die beide ihre letzten vier Begegnungen gewinnen konnten. Heißt, eine Serie fand an diesem Abend ein Ende. Vor den Augen der ehemaligen KAC-Spielern Eddy Lebler, Manuel und Stefan Geier sowie eine Fan-Abordnung aus Wien endete die Serie der Rotjacken verdient. Sie waren nicht bereit, alles zu investieren, um auf der Erfolgsstraße bleiben zu können.
Die Linzer zeigten von der ersten Sekunde an, dass sie den Rotjacken alles abverlangen werden. In der defensiven Zone ließen sie den Klagenfurtern kaum Spielraum, waren stets an ihrem Gegenspieler dran. Der KAC nahm schnell das Zepter in die Hand, übernahm das Kommando und drängte auf den ersten Treffer, den aber die Gastgeber erzielten. Aus einer Befreiung heraus stürmte Emilio Romig auf und davon und überraschte Sebastian Dahm etwas mit seinem Schuss. In zwei Powerplay-Möglichkeiten konnten die Klagenfurter kein Kapital schlagen, hatten die Oberösterreicher im Zwei-auf-Eins-Konter die beste Möglichkeit, wobei die Gäste schon Chancen vorfanden, aber stets an Thomas Höneckl scheiterten. Erst Paul Postma konnte den Linzer Keeper mit einem Schuss von halb rechts bezwingen. Die Freude über den Ausgleich war nur für kurze Zeit, die Linzer kamen etwas glücklich durch Jakob Mitsch zum 2:1 erneut aus einem Konter.
Hundertpfund mit Lichtblick
Das Problem mit den Kontern brachten die Rotjacken auch im Mittelabschnitt unter Kontrolle. Erneut war es Romig, der irgendwie den Puck vor das Tor brachte und Graham Knott ließ sich nicht zweimal bitten, netzte zum 3:1 ein. Die KAC-Abwehr wirkte in dieser Szene alles andere als sattelfest. Nach einem guten Unterzahlspiel erkämpfte sich Thomas Hundertpfund an der eigenen blauen Linie die Scheibe und lief alleine auf Höneckl zu und vollendete zum 2:3, es war sein erster Saisontreffer. Das Tor löste aber keinen Motivationsschub bei den KAC-Spielern aus, eher bei den Linzern. Aber sie ließen zwei weitere Überzahlmöglichkeiten ungenützt.
Den besseren Start in den Schlussabschnitt erwischten die Klagenfurter, die kurz nach Wiederbeginn durch Steven Strong recht glücklich zum Ausgleich kamen. Ein Schuss des Verteidigers prallte vom Goalie ab, der Rebound traf Ex-Rotjacke Martin Schumnig und von diesem sprang die Scheibe zum 3:3 ins Gehäuse. Trainer Petri Matikainen stellte auf drei Linien um, brachte Hundertpfund zu Lukas Haudum und Nick Petersen. Der KAC konnte dadurch aber nicht mehr Schlagkraft entwickeln, wirkte weiter nicht so spritzig wie gegen Salzburg. Als nach einer bei den Haaren herbeigezogenen Strafe wieder die Linzer ein Powerplay zugesprochen bekamen, nutzen sie diese Möglichkeit zur neuerlichen Führung durch Stefan Gaffal. Die Gäste versuchten zwar noch, das Ruder herumzureißen, aber ohne Erfolg. Als Dahm das Gehäuse verließ, schlug es nochmals bei den Klagenfurtern ein.
Mario Kleinberger