Die Fans in der Stadthalle in Klagenfurt feierten nach dem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Rouen die KAC-Spieler mit Standing Ovation. Die Sehnsucht ein Eishockeyspiel live in der Halle zu erleben, war bei jenen, die vor Ort waren, riesengroß. Aber nicht nur bei den Anhängern, auch die Spieler und Trainer genossen jede Sekunde der Begegnung. „Es war das Beste des Abends. Über ein fast gesamtes Jahr ohne Fans, da fällt man in einen gewissen Trott hinein, man weiß nicht mehr, wie es sich angefühlt hat, umso schöner war es nun gegen Rouen. Als wir das Eis zum Aufwärmen betraten, haben wir schon Leute gesehen und gegen Ende des Spiels war die Stimmung überragend. In den Druckphasen merkt man es, wenn die Leute hinter dir sind und uns anfeuern. Ich hoffe, dass die Leute auch eine Freude gehabt haben“, sagt Manuel Ganahl. Fast überwältigt war Trainer Petri Matikainen über die Rückkehr der Zuseher. "Das war toll, am liebsten wäre ich selbst über die Bande aufs Eis gesprungen und hätte mitgespielt.“
Der KAC bot gegen Rouen phasenweise schon jenes Hockey, was das Team in der letzten Saison auf das Eis zauberte. Natürlich gab es noch Abstimmungsschwierigkeiten, aber für den ersten gemeinsamen Auftritt nach der Vorbereitung war es schon ganz ordentlich. „Wir haben bald zu unserem Rhythmus gefunden, die Chemie stellte sich schnell wieder ein. Die Partie hätte in beiden Richtungen im Schlussabschnitt ausschlagen können. Unsere Mentalität ist ungebrochen, wir wollten unbedingt gewinnen, dass konnte man sehen und wir sind glücklich über den Sieg“, freute sich Ganahl, der als Kapitän das Trikot des Topscorers trug, was er auch am Sonntag im Heimspiel gegen Rungsted tragen wird. Der Kapitän brachte den KAC früh in der Begegnung gegen die Franzosen in Führung. „Hin und wieder steht man richtig. In dieser Situation ist zum Glück alles aufgegangen.“
Abstimmungen
Über den dänischen Gegner wissen die Rotjacken noch nicht viel, was Ganahl auch ziemlich egal ist in dieser frühen Phase der Saison. „Unser Fokus liegt auf uns, egal, wie der Gegner heißt. Es geht darum, dass wir als Mannschaft zusammenfinden. Es ist ein Riesenvorteil für uns, dass jeder weiß, was zu tun ist. Logisch braucht es ein wenig, bis alles wieder greift, es geht nichts von selber. Aber rein vom Kopf her, wissen wir, wie wir spielen und wie wir uns bewegen wollen. Jetzt heißt es noch, am Timing zu arbeiten, was noch dauern wird“, erklärt Ganahl.
Lob von Matikainen
Recht zufrieden zeigte sich Coach Martikainen mit der Vorstellung seiner Burschen. Die Partie war für uns eine schwierige, Rouen hatte einen starken Torhüter und eine gute Spielanlage, war giftig in den Zweikämpfen. Das wird im Auswärtsspiel in der nächsten Woche eine ganz harte Nuss für uns. Ich denke doch, dass wir heute insgesamt spielerische Vorteile hatten, uns fehlten aber die Tore. Der Auftritt war in Ordnung, wenn man bedenkt, dass wir zum ersten Mal heuer mit unserem nahezu kompletten Team antreten konnten. Ich bin mit dem Resultat zufrieden, wir wissen aber, dass wir sicherlich besser spielen können.“
Mario Kleinberger