Im Laufe der Saison entpuppten sich beim KAC Spieler zu verlässlichen Kräften, die vor dem Start des Spieljahres eher für das AHL-Team vorgesehen waren als für die Kampfmannschaft. In der Verteidigung sind es Thomas Vallant, Kyle Steffler und Michael Kernberger, in der Offensive hat sich Samuel Witting einen Platz an der Seite von Thomas Hundertpfund und Johannes Bischofberger erspielt. Es hat Monate gedauert, bis es so weit war, aber der gebürtige Tiroler, der mit seinem Bruder Marcel vor acht Jahren nach Klagenfurt kam, hat sich mit guten Leistungen im AHL-Team den Trainern quasi aufgedrängt. „Am Anfang ist es bei mir nicht so gelaufen, da bin ich ins Farmteam gekommen und konnte dort an meinen Schwächen auf einem sehr guten Niveau arbeiten, denn die AHL ist keine schlechte Liga. Zusätzlich gab es Extraeinheiten mit Co-Trainer Juha Vuori, das alles hilft und mit dem notwendigen Ehrgeiz kann man es schaffen“, sagt der 23-Jährige.
Der Flügelstürmer verbrachte die letzten viereinhalb Jahre in Salzburg, war auf dem Weg sich einen Stammplatz bei den Mozartstädtern zu erkämpfen. Trotz eines Vertragsangebotes für zwei Jahre wollte Witting zurück nach Klagenfurt. „Für meine Entwicklung hat es gepasst, aber mir hat das Umfeld in Salzburg nicht so gefallen. Hier in Klagenfurt ist es viel familiärer, da war das Geld für mich eher nebensächlich.
Feine Premiere
In seinem ersten Play-off-Spiel ist es für Witting ausgezeichnet gelaufen. Gleich in seinem zweiten Wechsel brachte er sein Team in Führung und hatte auch beim zweiten Treffer seine Finger im Spiel. „Es war ein Traum, aber noch schöner ist es, dass wir als Mannschaft erfolgreich waren.“ In Villach soll es in dieser Tonart weitergehen. „Orientieren sollten wir uns vor allem am ersten Drittel vom Freitag, als wir dem Gegner kaum Zeit und Raum gelassen haben. Außerdem dürfen wir uns nicht auf ihre Scharmützel einlassen“, nennt er die Faktoren, die zum nächsten Sieg führen sollten.
An der Seite von Hundertpfund und Bischofberger fühlt sich Witting äußerst gut aufgehoben. Mit seiner spielerischen Intelligenz, seinen guten Eislauffähigkeiten und seinem Torinstinkt, wobei er auf seinen Job in der Defensive nicht vergisst, trägt er seinen Teil zur guten Performance der Reihe bei. „Hundi (Hundertpfund, Anm.) hat enorme Erfahrung und er ist nie angefressen, egal, welchen Blödsinn man macht. Immer einen Schmäh auf den Lippen hat der "Bischi" (Bischofberger, Anm.), er ist wohl der schnellste Eisläufer in Österreich. Es macht Spaß, an ihrer Seite spielen zu dürfen.“
Mario Kleinberger