Der Transferstopp in der ICE-Hockey-Liga endet normalerweise mit heute. Ob es nochmals eine Verlängerung geben wird, dürfte heute bei einer Videokonferenz der Klubs mit der Liga entschieden werden. Klar ist, dass hinter den Kulissen hart gearbeitet wird, um die infrage kommenden Kandidaten genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein Großteil der Vereine scheut sich aber noch, konkret auf die Spieler bzw. deren Manager zuzukommen, da noch immer keine Klarheit darüber herrscht, mit wie vielen Zuschauern die Klubs in ihren Hallen rechnen können. „Die Einnahmen durch Kartenerlöse machen ein Drittel unseres Budgets aus. Haben wir da extreme Einschränkungen, muss uns der finanzielle Entgang von der öffentlichen Hand ersetzt werden, ansonsten wird es schwierig“, sagt VSV-Finanzchef Andy Schwab.

Neo-Coach Dan Ceman hat sich bereits in Villach samt Familie eingelebt. Gemeinsam mit Gerhard Unterluggauer durchforstet er den Spielermarkt. Auf der Torhüter-Position ist Tyler Beskorowany ein Kandidat. Der Kanadier spielte letzte Saison in Banska Bystrica unter Ceman eine starke Saison, er war auch schon in der DEL engagiert. Auf dem Österreicher-Sektor ist Philipp Kreuzer ein heißes Thema. Ein Kandidat ist Julian Kornelli (D), Emilio Romig hingegen wird wohl nicht in Villach landen. Verpflichtet wurde Verteidiger Sebastian Zauner von den Dresdner Eislöwen (DEL2) bereits vor Corona.

Konzept

Die Liga hat hinsichtlich der Gehaltsreduktion für Spieler mit laufendem Vertrag den Klubs und den Spieler-Agenten einen Vorschlag unterbreitet. Gestaffelt nach Einkommen wird hier unterschieden. So wären Einkommen bis 20.000 Euro netto/Jahr davon nicht betroffen. Je höher der Verdienst, desto höher aber der Abzug. Bei 50.000 Euro wären es 10.000 Euro, bei 100.000 Euro würde der Spieler um 30.000 Euro weniger verdienen. Sollte die Saison halbwegs normal ablaufen und die Klubs mehr Geld als geplant einnehmen, würden die Spieler wieder anteilsmäßig von ihrem reduzierten Betrag Geld zurückerhalten. „Diesen Punkt muss jeder Klub individuell behandeln. Wenn ich nicht weiß, wie viel ich weniger einnehmen werde, kann ich nicht einfach die Summe X abziehen“, sagt KAC-Geschäftsführer Oliver Pilloni. Bei den Rotjacken sind alle Spieler in Kurzarbeit, da die Klagenfurter die Verträge über zwölf Monate abschließen.

Auf dem Transfermarkt wird der KAC trotz stark sinkender Preise vorerst nicht tätig werden. „Wir haben eine Mannschaft, die absolut konkurrenzfähig ist. Die neue Saison soll den jungen Heimischen die Möglichkeit bieten, sich zu stabilisieren und mehr Verantwortung zu übernehmen. Davon werden wir dann in Zukunft profitieren“, ist Pilloni überzeugt.