Die italienische Regierung geht rigoros gegen die Ausbreitung des Coronavirus vor. Nachdem sämtliche Kindergärten, Schulen und Universitäten gesperrt worden sind, folgt nun der nächste Schritt. Es wurde eine Verordnung am Mittwoch am Abend herausgegeben, dass ab sofort sämtliche Sportveranstaltungen nur mehr ohne Zuschauer über die Bühne gehen dürfen. Diese Verordnung gilt nun vorerst bis zum 3. April.

Logischerweise ist davon auch der HC Bozen betroffen. Normalerweise hätte der Klub schon im ersten Spiel gegen Znaim am  Mittwoch nur mehr 3000 Zuschauer in die Halle lassen dürfen, aber da ein Sponsor jede Menge Freikarten an seine Kunden verteilt hatte, waren inoffiziell über 4000 Fans beim 3:1-Sieg gegen Znaim in der Arena.

Kurioses Detail am Rande. Da Znaim-Trainer Miroslav Frycer vor einiger Zeit (2018) eine Nierentransplantation hinter sich hat, trat er die Reise nach Bozen erst gar nicht mit an. Da die Ansteckungsgefahr bei Menschen mit transplantierten Organen extrem groß ist, ist der ehemalige NHL-Spieler äußerst vorsichtig. Die Tschechen übernachteten aus Vorsichtsmaßnahme in Innsbruck und reisten am Spieltag weiter nach Bozen. Dabei gab es in Tirol bisher mehr Vorfälle als in Südtirol, wo erst ein einziger Fall bekannt wurde. Im Heimspiel am Freitag in Znaim wird Frycer auf die Trainerbank zurückkehren. Fans aus Bozen dürfen ihre Mannschaft nicht begleiten, sie erhalten keinen Zutritt in die Halle in Znaim.

Notplan

Seit zwei Wochen arbeiten die Südtiroler angeblich schon an einem Notplan, aber nähre Details wurden noch nicht bekannt gegeben. Noch will man versuchen, ein Geisterspiel zu verhindern oder zumindest 3000 Fans in die Halle zu bekommen. Da wäre angedacht, dass zwischen jedem Zuschauer zumindest ein Sitzplatz frei bleiben würde, um einen Sicherheitsabstand zu gewähren. Aber die Aussichten dafür stehen nicht gut. Eine weitere Variante wäre ein Ausweichen nach Innsbruck. Fix eingeplant ist ein Livestream, sollte es zum Geisterspiel kommen.

Großer finanzieller Schaden

Sollte Bozen bis zum 3. April vor leeren Rängen spielen müssen, entsteht dem Verein ein großer finanzieller Schaden. Der Verein beziffert den Verlust auf zumindest 500.000 Euro. Ein Betrag, der den Klub in finanzielle Turbulenzen befördern könnte.