Wie viel bedeutet Ihnen der vor einer Woche gewonnene Meistertitel Ihrer Mannschaft?
Heidi Goess-Horten: Wahnsinnig viel, ich kann es in Worten gar nicht beschreiben. Dieser Titel bedeutet mir unendlich viel. Wir haben ja das ganze Jahr darauf hingearbeitet, da hat der gesamte Klub sich wirklich ins Zeug geschmissen, alle haben in allen Phasen zusammengehalten.

Hatten Sie in der Zwischenzeit mit den Spielern und Trainern Kontakt?
Wir stehen über das gesamte Jahr im Kontakt, ich besuche die Mannschaft und die Trainer öfters nach dem Training in der Kabine. Wir halten ein Schwätzchen, wir tratschen und haben eine Hetz, ich halte zu den Spielern und den Trainern einen engen Kontakt. Am Samstag hatten wir ein ausgesprochen nettes Essen gemeinsam mit dem Team, Trainern, Funktionären und einigen Sponsoren. Die Spieler sind immer etwas überrascht, wenn sie sehen, mit welcher Begeisterung und Interesse ich bei der Sache bin. Mir ist es ganz wichtig, dass sich die Burschen beim KAC wohlfühlen. Ich habe die Buben wirklich gern, sie sind lustige und nette Kerle.

Ab welchem Zeitpunkt der Meisterschaft haben Sie an den Titelgewinn geglaubt?
So vor drei Monaten war es circa, da habe ich mir gedacht, dass in dieser Saison etwas möglich werden kann. Aber, dass wir so weit kommen, habe ich nur geträumt und nicht gedacht.

Was war für Sie der Schlüssel zum Erfolg?
Ganz genau kann ich es ihnen nicht sagen. Aber vielleicht, weil ich mit allen so gut stehe. Die Beziehung zwischen uns ist hervorragend. Die Spieler wissen, wie sehr ich daran hänge und spielen auch für mich.

Welche Akteure haben Sie in dieser Saison fasziniert und Spaß bereitet?
Das kann ich nicht sagen, denn da wäre ja einer beleidigt. Ich kann nur Tormann Lars Haugen hervorheben, denn er hat eine unglaubliche Saison gespielt, speziell im Play-off ist er oft über sich hinausgewachsen.

Wie wichtig war es, dass Trainer Petri Matikainen nach Klagenfurt kam? Sie tauschen sich mit ihm und Generalmanager Oliver
Pilloni immer wieder aus, oder?
Außerordentlich wichtig, die wichtigste Person, außer unseren Spielern. Mit Petri und Oliver Pilloni rede ich enorm viel, beide fragen mich, was ich von gewissen Ideen halte. Sie legen einen großen Wert auf meine Meinung. Ich kannte Petri ja schon aus seiner Zeit, als er als Spieler in Klagenfurt als Verteidiger engagiert war. Er war immer schon ein nüchterner und ehrlicher Kämpfer, diese Tugenden hat er nicht verloren. Was er sich als Trainer zusätzlich angeeignet hat, sind seine tollen Motivationskünste, was ja in kritischen Phasen ganz entscheidend sein kann. Wie man im Play-off gesehen hat.

Es hat in den letzten Jahren einige Veränderungen und Umstrukturierungen im Verein gegeben. Wie sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?
Mit der Entwicklung bin ich wirklich zufrieden, es hat sich viel Positives in letzter Zeit getan. Ich stehe voll hinter diesem Prozess. Es tut sich im Nachwuchsbereich enorm viel, da konnten wir sämtliche Titel in Österreich gewinnen. Es ist alles wunderbar.

Sie unterstützen nun schon 25 Jahre den KAC. Welchen Stellenwert nimmt der Verein mittlerweile in ihrem Leben ein?
Der KAC nimmt einen sehr, sehr großen Stellenwert ein. Mein Mann, meine Bildersammlung, mein Job und das Eishockey, was eine Herzensangelegenheit für mich ist. Ich genieße die familiäre Atmosphäre beim Klub, wenn sich auch der Erfolg einstellt, ist es doppelt so schön.

Welchen Spieler würden Sie gerne im Dress des KAC sehen?
Da will ich mich nicht einmischen, dafür haben wir genug Kompetenz im Klub, die dafür sorgen, dass jene Spieler verpflichtet werden, die zum KAC passen. Da habe ich zu den handelnden Personen vollstes Vertrauen.

Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihre Mannschaft bei punktuell guten Verstärkungen im Kader in den nächsten Jahren mehrere Titel gewinnen könnte?
Ja, auf alle Fälle. Die Basis ist gelegt, es ist eine gute Mannschaft mit einem guten System vorhanden. Ein paar gute Verpflichtungen könnten enorm viel bringen. Aber hier muss Petri Matikainen wissen, was er für richtig hält, damit wir auch kommende Saison eine gute Rolle spielen. Wichtig für mich war, dass er den jungen Spielern vertrauen schenkte und diese als wichtigen Baustein für den Titelgewinn hervorgehoben hat. Es war ein ganz wichtiges Zeichen in Richtung AHL-Mannschaft, da die jungen Burschen gesehen haben, dass es möglich ist, in der Kampfmannschaft Fuß zu fassen. Es ist ein ganz wichtiger Motivationsfaktor für den Nachwuchs. Überhaupt war die Installierung des Farmteams ein richtiger Schritt.

Kann der Klub auch in den nächsten Jahren mit Ihrer Unterstützung rechnen?
Sicher! Solange ich lebe, ganz sicher und es gibt einen Vertrag, nachdem ich tot bin, dann noch ein paar Jahre, danach ist es aber aus.

Wie lautet das Ziel für die nächste Saison?

Natürlich der Meistertitel. Es wäre toll, wenn wir nächste Saison den Titel verteidigen könnten.