Individuelle Klasse

Alles überstrahlt Torhüter Lars Haugen. Der norwegische Ausnahmekönner glänzte zuletzt mit seinem vierten Shut-out im Play-off. Garniert durch sensationellen Paraden, die Wien verzweifeln ließen. Und das Hauptaugenmerk des Gegners wird dank Siim Liivik auf den, von ihm installierten Nebenschauplätzen gerichtet. So können die KAC-Akteure unbehelligt ihren Job erfüllen. Aus einem enorm starken Kollektiv stechen Thomas Koch, David Fischer, Thomas Hundertpfund oder Nick Petersen (im Play-off wurde mehr von ihm erhofft, war maßgeblich für die direkte Play-off-Qualifikation verantwortlich).

Kaltschnäuzigkeit

Jeder zehnte Schuss der Rotjacken landet in den Tormaschen (9,45 Prozent Scoring-Effizienz, Wien: 8,66). In trefferarmen Partien, wie sie bisher im Finale geherrscht hatten, muss der KAC nicht mit der Chancenauswertung hadern. Die positive Stimmung in der Kabine kann das nur befeuern. Außerdem steht nicht ein einzelner unter hoher Erwartungshaltung, Torgefahr geht von allen Akteuren im Kader aus.

Trainerteam und Spielsystem

Während der gesamten Vorbereitung klappte nichts. Das änderte sich rapide. Auf dem Eis herrscht blindes Verständnis – bei Angriffen und Zweikämpfen in den Rundungen, wie auch im Abwehrverhalten. Und eine besondere Chemie entstand zwischen Trainern und Team. Die Coaches Petri Matikainen und Jarno Mensonen haben ihren Spielern ein Meister-Konzept eingeimpft. Mittels klarer Sprache. Dadurch wirkt das Trainerteam auf der Bank in jeder Spielsituation souverän und geordnet. Was in der Kabine passiert, bleibt auch dort.

Defensive

Hinter dem viel zitierten Spruch: „Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften“, steckt viel Wahrheit dahinter. Im Finale duellieren sich mit Wien, die offensiv beste Mannschaft und mit dem KAC, das beste defensive Team der Liga. Die Defensive hat bisher die Nase vorne, liegt in der Best-of-Seven-Serie mit 3:2 voran. Heute heißt es nochmals mit der notwendigen Aggressivität die Zweikämpfe in allen Zonen bei 5:5 und in Unterzahl anzunehmen, dabei die bisher tolle Disziplin weiter unter der Kontrolle zu haben.

Großer Kader und Verletzungen

Während der gesamten Saison hat es sich ausgezahlt, dass die Klagenfurter inklusive dem AHL-Team über einen großen Kader verfügen. Dadurch kann das Trainerteam bei verletzungsbedingten Ausfällen sofort reagieren, speziell wie es im Play-off bisher öfters der Fall war. So muss ein routinierter Verteidiger wie Robin Gartner auf der Bank schmoren. Die drei Duos Fischer-Comrie, Schumnig-Harand und Strong-Unterweger haben ihre Zuverlässigkeit bewiesen. Verletzungsbedingte Ausfälle hat der KAC nur mit Manuel Geier zu verkraften, Johannes Bischofberger und Marco Richter drückten dem Finale bereits ihren Stempel auf.

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