Sie haben vor Kurzem ihren ersten Vertrag als Profi-Cheftrainer unterzeichnet. Mit welchem Gefühl?
STEVE WALKER: Für mich ist das alles, trotz meiner vielen Jahre im Geschäft, sehr aufregend. Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder auf dem Eis zu stehen. Aufregend wird vor allem mein erstes KAC-Spiel.
Sie hatten eine herausragende Karriere als Spieler. Schwingt nicht Angst mit, diesen Ruf mit einem Scheitern als Trainer zunichtezumachen?
Eigentlich wollte ich nie Headcoach werden, obwohl ich als Spieler immer in so eine Rolle gedrängt worden bin. Aber Eishockey ist einfach meine große Leidenschaft. Und ja, das Geschäft ist beinhart.
Wie groß war Ihr Schock als Sie sich zum ersten Mal Ihren möglichen Arbeitsplatz in der Stadthalle inspiziert haben?
Es war nicht so schlimm. Ich weiß ja noch, wie es vor ein paar Jahren in Deutschland ausgesehen hat. Österreich hinkt diesbezüglich ein wenig hinterher. Dafür sind hier die Zuschauer näher am Geschehen. Das hat einen ganz eigenen Reiz.
Wie für Vorgänger Mike Pellegrims, ist der KAC die erste Station als Headcoach. Wie groß schätzen Sie die Umstellung ein?
Das Schlimmste wird für mich sein, gewisse Verantwortlichkeiten aufzugeben und sie zu delegieren. Die müssen zukünftig dann vom Assistenten erledigt werden.
Gutes Stichwort: Haben Sie schon Ihren Co-Trainer?
Ich habe mit Leuten aus der KAC-Organisation gesprochen. Es gibt einige Kandidaten, die sich aufdrängen würden. Für einen neuen Trainer, ist es von Vorteil, auf jemanden zurückgreifen zu können, der die Gegebenheiten hier kennt. Wichtig ist, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Wer es wird, steht aber noch nicht fest.
Worin liegt im Training ihr Hauptaugenmerk?
In Mannheim war ich zuständig, den Gegner zu analysieren und für den Spielaufbau. Dann leitete ich Powerplay- und Unterzahl-Trainings, war für die Stürmer verantwortlich und für Bullys. Aber dort haben wir uns zu dritt die Arbeit aufgeteilt, ganz wie in der NHL. Hier werden wir zu zweit sein.
Der Kader für die Saison 2017/18 war im Grunde fixiert, bevor Sie den Vertrag signiert hatten. Sehen Sie das als Problem?
Diese Mannschaft zog als Sechster direkt ins Play-off ein, wurde Vizemeister und qualifizierte sich für die Champions Hockey League. Im Kader steckt also enorm viel Qualität. Doch jeder einzelne Spieler wird sich dennoch seine Eiszeit verdienen müssen.
Wie wurde der KAC und dessen Entwicklung außerhalb der EBEL wahrgenommen?
Der KAC hat ein ganz tolles Nachwuchsprogramm auf die Beine gestellt. Und hier wurde etwas ganz besonders erkannt: Fehler sind erlaubt. Nur so kann man lernen.