Play-off bedeutet klarerweise auch Geheimniskrämerei. Am Tag nach dem furiosen Sieg der Rotjacken in Salzburg, wollte beim KAC niemand so recht mit der Sprache herausrücken, woran es gelegen hat. Floskeln dominierten den Wortschatz, was in diesem Fall wohl nichts verwerfliches ist. Besonders erpicht darauf, dem Gegner nicht unnötige Informationen aufzudrängen, ist Trainer Mike Pellegrims. „Es gab vor dem Spiel eine konstruktive Besprechung mit dem Mannschaftsrat“, verriet der Belgier. Welche „Kleinigkeiten“ danach verändert worden sind? „Das muss jeder selbst rausfinden“, sagte er schmunzelnd.
Die offensichtlichste Veränderung nahm Pellegrims auf der Torhüter-Position vor. David Madlener präsentierte sich in seinem allerersten EBEL-Play-off-Start bärenstark und als erhoffter Rückhalt. „Es ist eine große Ehre für den KAC in dieser so wichtigen Phase spielen zu dürfen“, gab sich der Vorarlberger bescheiden. Es ist anzunehmen, dass er heute im Gehäuse stehen wird, auch wenn sich Pellegrims dennoch beide Optionen (mit Tomás Duba) offen halten will.
In Salzburg wehrte Madlener insgesamt 21 Schüsse bei zwei Gegentreffern (die in Unterzahl gefallen sind) ab. Was wiederum zeigt, dass die Rotjacken deutlich weniger Schüsse zugelassen hatten, als in den vorangegangenen Partien. Madlener ergänzt: „Die meisten Schüsse kamen von der Seite. Wir haben ihnen eben nicht viel gegeben. Mir wurde auch seitens der Verteidiger sehr gut geholfen“, analysiert der Keeper. Sportdirektor Dieter Kalt meint dazu: „Das Team wollte in den ersten beiden Partien ein perfektes Spiel zeigen und setzte sich damit unter Druck. Wir haben den Burschen gesagt, dass sie einfach so auftreten sollen, wie in der Platzierungsrunde oder gegen Znaim.“
Dies solle auch im heutigen Heimspiel gezeigt werden, meint Madlener. Die Rotjacken können zudem wieder auf die Dienste von Jamie Lundmark zählen. Fraglich ist hingegen, ob Rotjacken-Stürmer Thomas Hundertpfund (in Salzburg vom Puck im Gesicht getroffen) einsatzfähig sein wird. Für das Montag-Training musste er jedenfalls abwinken. Kein Geheimnis herrscht hingegen darüber, dass sich die Stimmungslage völlig gedreht hatte. Geht es nach den Rotjacken, soll dieses Hoch auch nach dem heutigen Duell beibehalten werden.