Im Play-off werden Helden geboren. Manchmal sind sie bereits da, brauchen aber besondere Momente, um ins Rampenlicht zu treten. Wie Stefan Geier, der plötzlich alle Erwartungen übertrifft. Der gebürtige Steirer hat sich mit seinen bisherigen fünf Treffern gegen Znaim und Salzburg in den Vordergrund gedrängt. Typisch für den Stürmer ist aber, dass er sich bescheiden gibt. „Ich konzentriere mich einfach auf meine Arbeit. Im Play-off ist es nicht wichtig, wer die Tore schießt. Hauptsache, sie fallen“, stellt der 29-Jährige klar.

Daran haperte es ausgerechnet im ersten Halbfinale gegen die Bullen. Doch Geier betont: „Wir hatten genug Chancen.“ Für ihn und seine Kollegen sei hingegen von Anfang an klar gewesen, dass die Serie nicht wie gegen Znaim in ein 4:0 münden wird. „Wir haben uns auf eine lange Serie eingestellt. Sollten wir sie aber 4:1 gewinnen, werden wir uns definitiv nicht beschweren“, sagt er grinsend. Bis dahin wartet ein hartes Stück Arbeit.

In Salzburg wirkten die Rotjacken zu Beginn etwas zurückhaltend und eingeschüchtert. Läuferisch zeigten sich die Bullen viel aktiver. „Wir haben ihnen leichtfertig Räume und damit Tore geschenkt“, zieht der Zeltweger Bilanz. Positiver Aspekt? Trotz teils drückender Überlegenheit hielt sich der Rückstand lange in Grenzen. „Gerade in solchen Partien ist es wichtig, ruhig zu bleiben. Wir haben heuer oft genug gezeigt, dass wir einen Rückstand umdrehen können“, meint Geier und fügt hinzu: „Vor allem die Sturmlinie Raffl-Duncan-Hughes hat uns Probleme bereitet. Auf sie müssen wir uns konzentrieren.“ Anders als bei den Salzburgern sieht Geier die Offensiv-Stärke der Rotjacken auf vier Linien verteilt.

Stefan Geier steht beim KAC jedoch sinnbildlich auch dafür, dass die Verantwortung auf viele rot-weiß-rote Schultern verteilt wird. Er selbst erzielte fünf Tore. Von insgesamt 14 Play-off-Treffern steuerten die Österreicher nicht weniger als 11 bei. Über kurz oder lang wird allerdings eine Leistungssteigerung aller Imports nötig sein. Andernfalls wäre es nicht überraschend, wenn Trainer Mike Pellegrims auf der Torhüter-Position eine Änderung vornimmt (David Madlener für Tomás Duba).

Eines verspricht Geier schon jetzt: „Die Pause hat uns nicht gutgetan, aber jetzt sind wir im Spielmodus. Es wird sicher härter und schneller gespielt werden. Das Abtasten ist vorbei.“ Das sollten sich alle Rotjacken zu Herzen nehmen. Schließlich wollen sie nicht nur Helden werden, sondern auch Geschichte schreiben.