Die bisherigen Serien zwischen dem KAC und Salzburg beinhalteten immer Zündstoff, Emotionalität, Kampfkraft und spielerische Klasse. Nur ein Duell verlief bisher einseitig, als die Bullen vor zwei Jahren in vier Spielen die Klagenfurter bezwangen. Ansonsten waren zumindest sechs Matches notwendig, bis der Sieger feststand. Vieles deutet in der am Mittwoch beginnenden Serie darauf hin, dass es länger dauern könnte, bis der Finalist feststehen wird.

Fünf ehemalige KAC-Spieler erinnern sich mit gemischten Gefühlen an die heißen Play-off-Partien mit Salzburg zurück. Sie geben einen Ausblick auf die kommende Serie, da sind sie guter Dinge, dass es die Rotjacken schaffen könnten.

David Schuller

Die Play-off-Duelle gegen Salzburg waren immer ein Höhepunkt. Jeder von uns ging mit der „Jetzt-erst-recht-Mentalität“ hinein, um gegen das Team, bei dem Geld keine Rolle spielt, zu zeigen, dass der KAC dazugehört. Beide Teams unter Page bzw. Viveiros wollten spielerisch zum Erfolg kommen, daher hat es tolle Spiele gegeben, stand der Kampf nicht im Vordergrund. Heuer sehe ich eine ähnliche Herangehensweise von beiden Teams, da der KAC sich gut entwickelt hat und sich nicht mehr auf den Gegner einstellen muss. Sie werden sich mit 4:3 durchsetzen.

Herbert Ratz

Salzburg hatte immer Qualität im Kader und war von den Trainern taktisch gut eingestellt. Top hat es Pierre Page angestellt, der das gesamte Theater auf sich zog und seine Jungs frei aufspielen konnten. Unvergesslich bleibt die Finalserie 2009, als wir im siebenten Spiel den Titel fixierten. Für das aktuelle Duell sehe ich gute Chancen für den KAC, da die Bullen nicht mehr so gut sind. Der Ausfall von Kristler tut ihnen weh, da er Emotionen ins Spiel bringen kann. Bei Salzburg hängt viel vom Österreicher-Stamm ab, der Qualitätsunterschied über die vier Linien ist nicht groß.

Johannes Reichel

Es prallen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite das Traditionsteam und Rekordmeister KAC, auf der anderen Seite die Bullen, die genau der Gegenpart zu uns sind. Die Spiele wurden hart geführt, dazu brachte Page mit seiner Art zusätzliche Brisanz hinein. Fast alle Duelle waren extrem eng, was ich für die Halbfinalserie ebenfalls erwarte. Salzburg sehe ich spielerisch leicht besser, dafür hat der KAC mehr Power. Die Torleute werden eine wichtige Rolle einnehmen. Wer in den entscheidenden Momenten die Nerven bewahrt, wird die Serie für sich entscheiden.

Gregor Hager

Die Play-off-Spiele gegen die Salzburger waren immer äußerst emotionsgeladen. Da war immer eine Portion Extraschärfe dahinter und es ging immer extrem eng zu. Unvergesslich bleibt für mich die Serie 2009, als wir im siebenten Match zu Hause den Titel gewinnen konnten. Für das Halbfinale sehe ich die Chancen bei 50:50. Der KAC hat in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen getankt, geht mit viel Schwung in dieses Kräftemessen. Man muss von einer langen Serie ausgehen. Frühestens nach sechs Spielen wird es eine Entscheidung geben.

Johannes Kirisits

Die Spiele gegen Salzburg waren für mich immer ein zweites Derby. Es hat sich eine eigene Rivalität entwickelt mit den Dosen. Da hat es viele Kämpfe und diverse Rangeleien gegeben. Der emotionale Tiefpunkt war das Tor von Thomas Koch in der Verlängerung im siebenten Spiel im Finale 2011, das hat richtig wehgetan. Da haben wir alle gewusst, dass er nächste Saison zurück nach Klagenfurt kommt. Heuer sind die Bullen auf alle Fälle zu schlagen. Der KAC hat seinen Weg gefunden, sie haben einen guten Lauf. Graz hat angedeutet, was möglich ist.