Nicht überall in der heimischen Eishockey-Liga wird österreichischen Spielern ein solcher Stellenwert beigemessen, wie beim KAC. Die Rotjacken nahmen vor dieser Saison viel Risiko in Kauf, angelten sich kostengünstige heimische Akteure und wurden mit ansprechenden Leistungen belohnt. Viele haben keinen unwesentlichen Anteil, dass der KAC (ohne Mark Popovic und Johannes Bischofberger) heute in Znaim das Halbfinale fixieren könnte.
David Madlener, Torhüter
Etwas Skepsis herrschte, nachdem der 24-jährige Goalie von den Rotjacken anstelle von Ex-Meister-Keeper René Swette verpflichtet worden ist. Doch Madlener erfüllte nicht nur die Erwartungen, er übertrumpfte sie deutlich. Zu Play-off-Beginn wurde beim KAC sogar die Variante in Betracht gezogen, mit ihm die Serie gegen Znaim zu starten. Madlener (91,4 Prozent Fangquote, 2,43 Gegentorschnitt) steigerte sich im Saisonverlauf vor allem im Bereich des Stellungsspiels.
Christoph Duller, Verteidiger
Nur der KAC sah noch großes Potenzial im rechtsschießenden Verteidiger schlummern. Andere EBEL-Teams haben Dullers Karriere bereits in der Versenkung verschwinden gesehen. Mit den Gardemaßen (1,88 Meter/93 Kilogramm) gilt er am österreichischen Markt als Rarität. Doch der 23-Jährige präsentierte in Klagenfurt seine Qualitäten. Er bringt Reichweiten-Vorteile mit und erfüllt nicht nur einen defensiven Part. Zehn Scorerpunkte gelangen ihm im Grunddurchgang, im Play-off blieb er bisher fehlerfrei.
Marco Richter, Stürmer
Für den 21-jährigen Wiener ist der KAC überhaupt die erste Profi-Station. Richter bewegt sich auf dem Eis gerne im regulativen Grenzbereich. Bei den Rotjacken schlüpft er immer wieder in die Rolle eines Schlitzohrs. Die Scheibeneroberung zuletzt gegen Znaim (1:0 durch (Z)iga Pance) hätte auch als Regelwidrigkeit gewertet werden können. Seinen slowenischen Linienkollegen und Mark Hurtubise bringt er durch Passgenauigkeit und Zweikampfstärke immer wieder in Szene.
Marco Brucker, Stürmer
Eigentlich für das Farmteam der Alps Hockey League geholt, überzeugte der disziplinierte Flügelstürmer ab den ersten Eis-Einheiten im Sommer. Der 25-jährige Ex-Salzburger, der bereits über eine Erfahrung von insgesamt 345 EBEL-Partien verfügt, sticht speziell aufgrund seiner ausgeglichenen Plus-Minus-Werte (+1) bei zehn Scorerpunkten (drei Tore, sieben Assists) hervor. Brucker gilt hinsichtlich Raumdeckung als äußerst zuverlässig und eignet sich hervorragend für defensive Rollen.
Johannes Bischofberger, Stürmer
Trotz fixem Angebot samt Schwarzmalerei über den KAC seitens Dornbirn-Manager Alexander Kutzer ließ sich der 22-jährige Stürmer nicht vom Engagement bei den Rotjacken abbringen. Trotz verspäteter Vorbereitung (Bundesheer) avancierte Bischofberger zu einer großen Verstärkung. Bislang brachte er es auf 18 Scorerpunkte (davon zwölf Tore), mehr als in jeder EBEL-Saison zuvor. Eine wiederholte Verletzung setzt ihn derzeit außer Gefecht. Den letzten Auftritt der Rotjacken ließ er sich jedoch von der Tribüne aus nicht entgehen.