Früher haben Sie den Gegnern des KAC in der Klagenfurter Eishalle Angst und Schrecken eingejagt. Schon seit vielen Jahren werden Sie vermisst. Haben Sie Urlaub, sind Sie des Eishockeys überdrüssig oder endgültig im Ruhestand?

Der GEIST DES KAC: Alles falsch. Ich wurde verjagt.

Möchten Sie darüber sprechen?

Klar. Mich hat ja lange niemand mehr irgendetwas gefragt.

Schießen Sie los. . .

Das war selbst für einen Geist ein schleichender Prozess. Meine Arbeit rückte in den Hintergrund und plötzlich waren Werte wie Tradition, Kultur und Identität vergessen. Beim Meistertitel 2013 hatte ich gar nicht eingegriffen. Das hat jedoch niemand bemerkt.

Verzeihung, aber das klingt sehr dünnhäutig. Das Profigeschäft hat sich in den letzten 15 Jahren eben verändert. Braucht es nicht gerade in schwierigen Situationen Unterstützung?

Ich würde ja gerne helfen, aber es funktioniert irgendwie nicht.

Warum nicht?

Vielleicht gibt es eine sprachliche Barriere. Ich spreche kein Englisch, Finnisch, Schwedisch oder Tschechisch. Mit Steirisch oder Wienerisch kann ich mich ja leicht anfreunden. Andere Geister lachen zwar über mein Vorarlbergerisch, aber ich bemühe mich. Eigentlich konnte ich mich in der Kabine immer Klagenfurterisch unterhalten. Doch das verstehen mittlerweile nur noch drei, vier Spieler.

Was sagen sie zur jetzigen Situation?

Eine neue Struktur war ja notwendig. Die Führung muss sich wohl ein paar Entscheidungen ankreiden lassen. Vom Papier her dürfte nichts schieflaufen. Aber Eishockey wird nicht auf dem Papier gespielt.

Wenn Sie jetzt eingreifen, könnten Sie möglicherweise Schlimmeres abwenden. . .

Schon wieder ein Trainerwechsel? Der wievielte wäre das?

Seit dem Abgang von Manny Viveiros 2012 und inklusive Alexander Mellitzer müsste es der achte sein. . .

Das sagt doch alles. Heute kommen die Linzer. Die haben uns doch schon einmal mit 9:0 aus der Halle geschossen. Ich befürchte, so ein Resultat wäre für diesen Belgier (Mike Pellegrims, Anm.) das Ende. Ich persönlich verstehe ja nicht, warum der Mellitzer nicht gut genug gewesen sei.

Lachen Sie sich eigentlich ins Fäustchen, wenn Sie jetzt Ihren KAC sehen?

Nein. Ich habe ja keins. Sonst hätte ich schon auf einen Tisch im VIP-Klub gehauen.

Sehen Sie sich die Spiele überhaupt an?

Klar. Aber nur weil ich keine Eintrittskarte brauche und meine alte Komplizin, die Stadthalle, mir immer wieder eines ihrer vielen Schlupflöcher anbietet. Ich verstehe aber die verärgerten Fans, die sehr viel Geld bezahlen um Jahr für Jahr ein Trauerspiel zu sehen.

Niederlagen konnten Sie früher auch nicht verhindern. . .

Auch wieder wahr. Damals waren die Spieler manchmal zu lange auf Lokaltour. Alle.

Angenommen, man sucht doch nach Ihnen. Wo kann man Sie am ehesten finden?

Natürlich an meinem Lieblingsplatz. Im alten Kammerl von Zeugwart Karl Klemen habe ich Unterschlupf gefunden. Dort hängen noch Trikots von Spielern, die meine Anwesenheit zu schätzen gewusst haben. Selbst für mich ein magischer Platz.

Was erhoffen Sie sich?

Ich habe einen guten Draht zu jungen Spielern. Vielleicht können sie irgendwann helfen.