Die krankheitsbedingt abgesagten Spiele der Graz 99ers gegen Pustertal und Linz werden nicht gespielt, sondern mit 0:5 gegen die Steirer strafverifiziert. "Fair Play, ade", melden die 99ers gestern Abend – und ärgern sich in einem Statement, dass Linz und Pustertal – zuvor war vereinbart, dass die Spiele ausgetragen werden sollen – nur schwer erreichbar waren.

"Der dadurch entstandene finanzielle Schaden für den HC Pustertal, der kurzfristig ein Heimspiel absagen musste und für die
Steinbach Black Wings, die eine durchorganisierte Auswärtsreise kostenpflichtig stornierten, wurde dabei in keiner Weise thematisiert", steht nun in einer Presseaussendung, die Linz und Pusterstal unterzeichneten.

So weit, so gut. Was folgt, lässt die 99ers aber in keinem guten Licht stehen.

"Zum Zeitpunkt der mündlichen Zusage an die win2day ICE Hockey League wurden beide Teams jedoch nicht darüber informiert, dass den Graz 99ers sehr wohl Athleten ihrer Partnervereine zur
Verfügung gestanden und diese somit spielfähig gewesen wären. Nach intensiver Prüfung des Regulativs sind sowohl die Steinbach Black Wings als auch der HC Pustertal deshalb gemeinsam zur Auffassung gelangt, dass eine Neuansetzung der nicht durchgeführten Spiele dem Gamebook
nicht entsprechen."

Umgedacht haben Linz und Pustertal auch, weil die erste direkte Kontaktaufnahme der Grazer erst Montagnachmittag stattgefunden hat, der einzige eingebrachte Terminvorschlag inakzeptabel war und "kein Zeichen der Wertschätzung für ein mögliches Entgegenkommen gezeigt wurde".

"Die Steinbach Black Wings und der HC Pustertal möchten betonen, dass beide Vereine eine Lösung im Sinne des sportlichen Wettkampfs sehr wohl angestrebt haben, weshalb die erste Reaktion in diese Richtung ausfiel. Beide Vereine sind aber auch der Überzeugung, dass eine
solche Entscheidung auf sportlicher Ebene mit dem von allen dreizehn Vereinen unterzeichneten Regelwerk vereinbar sein muss, um keinen Präzedenzfall für nachfolgende Urteile zu schaffen."

"Die Steinbach Black Wings und der HC Pustertal halten des Weiteren fest, dass sie sich von einer derartigen öffentlichen Denunzierung, auf Grundlage eines falsch dargelegten Sachverhaltes, auf das Schärfste distanzieren. Zudem sind beide Vereinen über die unglückliche Vorgehensweise der Urteilsverkündung enttäuscht, denn beide Teams erfuhren die endgültige Entscheidung der Strafverifizierung von der einseitigen Berichterstattung aus den Medien. Durch die nicht erhaltene
Chance, in angemessener Zeit auf die Anschuldigungen reagieren zu können, erlitten beide Teams eine enorme Rufschädigung. Von Seiten der win2day ICE Hockey League wurde sich dafür am heutigen Vormittag entschuldigt."