Die Hoffnung auf das Viertelfinale, sie lebt und heute geht der erste von möglichen drei Teilen des Krimis gegen Linz über die Bühne. Die Stahlstädter haben sich Graz für das Rennen um das Viertelfinale ausgesucht und es beginnt an der Donau. "Es ist eine sehr organisierte Mannschaft, die eine gute Spielidee und einen guten Stamm aus Österreichern hat", sagt Daniel Oberkofler (34). Elf Saisonen spielte er für die Linzer, holte 2012 den Titel und mit dem Erreichen des Pre-Play-offs hat sich nun seine Sportpension hinausgezögert. "Es ist schön, dass wir jetzt gegen Linz spielen. Ich habe ja ewig dort gespielt und es war auch eine schöne Zeit. Da schließt sich für mich ein Kreis."

Ein organisiertes Spiel und ein Festhalten am Plan könnten die Schlüssel zum Erfolg sein. Dreimal haben die Grazer in dieser Saison gegen Linz gewonnen. "Dass die Statistik für uns spricht, bedeutet jetzt absolut nichts mehr, und vor allem im Play-off sind Prognosen sehr schwierig. Es ist ein ganz anderes Spiel, eine ganz andere Intensität."

Der Präsident sieht noch keinen Grund zum Jubeln

Für den Präsidenten ist das Erreichen der Hoffnungsrunde noch keine Frohbotschaft. "Zufrieden" ist er, "das kann man sagen, es war das Mindesterfordernis. Es ist aber kein Grund zum Jubeln." Die Art, wie sein Team in den jüngsten Runden spielte, hätte sich Jochen Pildner-Steinburg schon eher gewünscht. "Das hat zu lange auf sich warten lassen. Vielleicht geht es noch aufwärts." Das Endspiel gegen Vorarlberg hat sein Nervenkostüm nicht berührt. "Ich war relativ neutral – und wenn wir ausgeschieden wären, wäre es eben so passiert. Es war bis dato eine relativ verkorkste Saison. Aber dass wir das Pre-Play-off erreicht haben, ist noch kein Grund, übermäßig zu jubeln." Erst der Einzug in das Viertelfinale wäre einer.

Wiewohl Graz auf dem Eis und im Tableau unter den Erwartungen geblieben war, sieht Pildner-Steinburg in der Arbeit von Trainer Johan Pennerborn Positives. "Er hat durchaus gute Arbeit geleistet. Man muss auch sehen, dass viele junge Spieler im Kader sind, die durchaus Potenzial haben, in den kommenden Jahren in der ersten Liga zu spielen. Das hat er gut gemacht und er kann Spieler entwickeln. Das war auch ein klares Saisonziel und es sind fünf, sechs, sieben, die mitspielen können. Dieses Ziel wurde erreicht." Dass es sportlich nicht so lief, war dem Verletzungspech, aber auch der Kaderplanung geschuldet. Diesen Schuh müsse man sich bei den Legionären anziehen.

"Ich will da keine Namen nennen, aber es lässt sich ablesen, dass da einige Importe dabei sind, die wahrscheinlich keinen Vertrag mehr kriegen oder noch darum kämpfen. Man muss offen eingestehen, dass nicht alle Spitzeneinkäufe waren." Die positive Entwicklung in jüngster Zeit wirkt aber freilich auch in die Planung für das Kommende ein. "Wir planen schon länger, hatten diesbezüglich schon einige Meetings. Ein paar Spieler haben sich in den vergangenen Spielen wieder in den Vordergrund gespielt, mit denen wir nicht mehr gerechnet hätten. Es wird wieder schwierig für uns."

Erschwerend kommt hinzu, dass heimische Spieler wie Oberkofler wohl nicht mehr spielen werden. "Es ist auch da Zeit, einmal durchzuforsten, und es kommt die Zeit der Jungen. Die nächste Saison wird sicherlich bestimmt werden durch viele junge Spieler, die sich hocharbeiten werden. Ich will keine Namen nennen, sonst weckt das Begehrlichkeiten, aber es waren junge Spieler dabei, die großartig gespielt haben."