Für Verwirrung sorgte die ICE-Liga mit der kurzfristigen Umstellung der Spielwertung auf ein Punkteschnittsystem. Die neue Regelung mag zwar, aufgrund des Rückzuges der Bratislava Capitals, als die fairste betrachtet werden, beim Großteil der Fans verursachte sie jedoch Kopfschütteln. Einen Gefallen haben sich die Ligaverantwortlichen damit jedenfalls nicht getan – im Gegenteil.

Schon mit der Einführung der nach wie vor umstrittenen Punkteregelung sorgte man für Intransparenz. Die Formel dafür, mit fast schon unzähligen Komponenten, wird bis heute im wahrsten Sinne geheimgehalten. Fest steht aber, dass schon dafür ein Taschenrechner zu Hilfe gezogen werden muss, um die Werte zu ermitteln.

Nun folgte der nächste (mathematische) Streich, der eine jahrzehntelange bewährte Berechnung zunichtegemacht hat. Gerade die Fans spekulierten an Hand der technischen Daten gerne, rechneten sich schon vor oder während des Spiels mögliche neue Konstellationen in der Tabelle aus. Ohne technische Hilfsmittel ist das nun unmöglich geworden.

Auf diversen Social Media-Kanälen wurde die Umstellung mehr als nur infrage gestellt. „So ein Schwachsinn“ oder „wir wollen klare Punkte“, lauteten die Statements. Die Forderungen nach einer Annullierung der Punkte aus den Bratislava-Spielen waren nicht überlesbar.

Freilich, bei jeder anderen Lösung wären einige Vereine benachteiligt worden. Ein Umstand, den sich die Liga jedoch selbst zum Vorwurf machen muss. In 14 Runden spielte Bratislava noch nie gegen Laibach oder Fehervar, während es beispielsweise gegen den KAC oder Salzburg bereits zwei Partien bestritt. Ein geordneter Spielplan, wie er im Fußball die Regel ist, hätte wohl kaum Diskussionen ausgelöst.

Was die Umstellung für Medien aller Art nach sich zieht, beweist eine Meldung der Austria Presse Agentur: „Aufgrund der kurzfristigen Umstellung der Tabellenberechnung wird die APA vorerst keine Tabellen ausgeben.“ Selbst beim österreichischen Eishockeyverband, der für die statistische Datenverarbeitung zuständig ist, soll die Umstellung mit Zähneknirschen zur Kenntnis genommen worden sein.