Mit einer 3:8-Packung wurden die 99ers vor zwei Wochen von Villach wieder nach Graz geschickt. Einen neuerlichen „Tag der offenen Tür“ wollte man gestern beim Auswärtsspiel beim VSV tunlichst vermeiden – daraus wurde beim 7:9 allerdings nichts. Tormann Niklas Lundström fehlte krankheitsbedingt, Felix Nussbacher stand auf dem Eis und machte seine Sache zunächst ordentlich. Beim Führungstreffer von Anton Karlsson in der sechsten Minute war „Nussi“ ohne Abwehrchance.

Dem Tor der „Adler“ war nicht nur ein schlampiger Wechsel vorausgegangen, sondern auch ein erfolgreich verteidigtes Powerplay, in dem die Gäste in Unterzahl beinahe in Führung gingen – Simon Hjalmarsson konnte die Scheibe alleine vor VSV-Goalie Andreas Bernard aber nicht im Kasten unterbringen. In der 15. Minute war Bernard dann geschlagen, Joey Martin erzielte den Ausgleich.

Das Mitteldrittel begann mit einem Überzahl-Spiel für die Villacher, Michael Boivin nahm eine Strafe aus den ersten 20 Minuten mit. Und prompt wurde die Mannschaft von Trainer Jens Gustafsson dafür bestraft: Joel Broda, neben Kevin Moderer, Philipp Lindner und Travis Oleksuk einer von vier Ex-99ers-Spielern im VSV-Trikot, traf zum 2:1 (21.). In der 26. Minute beendete Stefan Bacher seine 81 Spiele andauernde Torblockade – auch dank Nussbacher, der das 3:1 der Villacher verhindern hätte müssen.

Beim 1:4 durch Brett Flemming (30.) war dem Goalie die Sicht verstellt. Boivin brachte die Grazer heran (34./PP), Chris Collins erzielte postwendend das 5:3 (34.). Grazer Hoffnungen zerschlagen? Mitnichten. Zintis Zusevics verkürzte auf 3:5 (36.), Dominik Grafenthin auf 4:5 (39./PP). Und doch gehörte das Momentum dem VSV, weil Renars Krastenbergs noch auf 6:4 stellte (39.). „Gerade, wenn man ein Tor geschossen hat, sollte man defensiv besser stehen“, sagte Grafenthin.

Im Schlussdrittel traf Krastenbergs noch einmal doppelt (49., 50.). Michael Schiechl (53.) sorgte für ein wenig Ergebniskosmetik. Dachte man. Denn es wurde mehr: Grafenthin (58./PP) und Boivin (59.) erhöhten tatsächlich noch einmal die Spannung. Ein Empty-Net-Tor brachte doch noch die Entscheidung für Villach (60.).

Am Sonntag geht es für die 99ers nach Wien zu den Capitals.