Die zwei Siege in Serie gaben der zuvor bereits gescholtenen Truppe von Headcoach Jens Gustafsson offensichtlich Auftrieb. Graz versteckte sich vor den Zusehern kein bisschen, spielte aggressiv und erwischte eines der besseren Anfangsdrittel in dieser Saison – trotzdem stand es am Ende der ersten 20 Minuten 0:3 aus Sicht der Steirer. Der Hauptgrund dafür: die fehlende Chancenauswertung. Während der Puck bei Hjalmarsson und Co. einfach nicht den Weg ins Tor finden wollte, zeigten sich die Gäste kälter als das Liebenauer Eis. Aus drei Aktionen machten Gregor Koblar (5.), Zan Jezovsek (16.) und Aleksandar Magovac (17.) drei Tore - Effizienz aus dem Bilderbuch. Die Folge: Felix Nussbacher übernahm im Tor der 99ers von Niklas Lundström. Der neue Mann sah beim 0:4 zu Beginn des zweiten Drittels aber nicht gut aus, als Jaka Sturm nach einer verpatzten Parade für Ljubljana erhöhte.

Fortan schlich sich auch langsam die Verunsicherung bei den 99ers ein, was nicht nur an den „Wir wollen euch kämpfen sehen“-Rufen des Anhangs erkennbar war. Diese wichen zur Mitte des zweiten Drittels lautstarkem Jubel. Der Bann war gebrochen, Dominik Grafenthin traf zum 1:4 (28.), der vermeintliche Treffer zum 2:4 wurde wenige Augenblicke später nach Videobeweis aberkannt. Die Grazer zeigten sich davon kaum beeindruckt und waren wieder komplett am Drücker. Doch während das Heimteam erneut fahrlässig mit den eigenen Chancen umging, stellte Miha Stebih (35.) auf 5:1 für den Tabellenführer. Einem Powerplay-Treffer von Michael Schiechl (40.) mit Drittelende war es zu verdanken, dass die Spannung auch im finalen Abschnitt noch gegeben war. Diese hatte sich dann spätestens beim Treffer von Verner Joona Erving (51.) zum 6:2 erledigt. An der richtigen Einstellun fehlte es den 99ers an diesem Abend jedoch nicht, was der späte Treffer zum 3:6-Endstand von Calle Ackered (59.) bewies.