"Ein Beagle wird nie müde“, sagt Doug Mason und lehnt sich zurück, „ich hatte einmal einen – sie haben keine Angst.“ Der Grund, warum der Trainer der 99ers über die Eigenschaften der britischen Hunderasse philosophiert, hat nichts mit seiner Liebe zu den Vierbeinern zu tun. „Und meine Frau könnte sowieso jede Woche einen Beagle kaufen.“ Vielmehr geht es darum, dass Beagle-Meuten ob ihrer Eigenschaften einst auch zur Fuchsjagd gezüchtet wurden und auf die begeben sich die 99ers heute.
Die „Foxes“ aus Bozen sind zu Gast in der Merkur-Eishalle und ähnlich ihren Namensgebern verkriechen sich auch die Südtiroler in den „Bau“. Bozen konzentriert die (defensiven) Kräfte in der Box, dem Raum vor dem Tor, geht dort kompromisslos vor und ist durch schnelle Spieler bei Scheibengewinn schlagkräftig.
„Bozens Stärke ist die Geduld. Sie warten und wenn sie die Möglichkeit haben, bauen sie Druck auf“, sagt Mason, „es wird wichtig sein, dass die Jungs bereit sind, sich in die Box zu kämpfen.“ Mason erwartet von allen seinen Spielern („Wir haben 22 Beagle.“), dass sie sich mit den Bozenern um den Platz vor dem Tor raufen – nicht nur die nominellen Center. „Wir spielen ein sehr dynamisches Spiel. Eigentlich gibt es keine Positionen – außer beim Bully sieht man den Mittelstürmer nicht. Wir sind sehr dynamisch und die Jungs müssen bereit sein, auf allen Positionen zu spielen.“ Das weiß auch Daniel Oberkofler, der ein intensives Spiel erwartet. „Sie boxen einen raus – ihre Verteidiger machen eine gute Arbeit. Wir müssen einen Schritt schneller sein und bei den Rebounds an die Scheibe kommen.“
Die Grazer hatten eine Woche spielfrei. Genau richtig nach der Belastung in der CHL und den ersten beiden Runden, erklärte Doug Mason. „Wir haben uns gut erholt und hatten auch sehr gute Trainingseinheiten“, sagt Oberkofler. Es ist seine dritte Eiszeit in Graz nach der Rückkehr aus Linz und er erwartet, dass es „extrem eng in der Liga wird. Es sieht so aus, dass sie immer stärker wird. Teams wie Villach, die letzte Saison schwach waren, haben sich gut verstärkt.“
Probleme dürfen die großen Bozen-Verteidiger keine bereiten. „Wenn man kleiner ist, muss man schlauer sein“, sagt Mason, der heute auch wieder Oliver Setzinger im Kader hat, „und wenn der Fuchs 22 schnelle Beagle hinter sich hat, hat er es schwer, davonzukommen. Wenn die Beagle aber warten, kann der Fuchs seine Schläue ausspielen.“