Salzburg war der Anfang! Die 99ers sind mit einem 2:3 beim Meister in eine Serie von vier Spielen gegen West-Klubs gestartet, die eine immense Bedeutung im Kampf um einen Top-sechs-Platz und den direkten Einzug ins Play-off haben kann. Denn nun warten Innsbruck (9. 12.), Bozen (16. 12.) sowie Dornbirn (21. 12.) und für die 99ers sind das zugleich „drei Sechs-Punkte-Spiele“, wie es Manager Bernd Vollmann erklärt. Punkte gegen diese Teams zählen im Kampf um das Obere Play-off quasi doppelt, tummeln sie sich doch um die imaginäre Linie, die die Liga nach dem Grunddurchgang in zwei Hälften teilt. Der Vorsprung der Grazer auf Znaim und Platz sieben beläuft sich nach 26 von 44 Runden auf zwölf Punkte. „Das sind nicht nur drei direkte Gegner im Duell um die Top sechs, diese Spiele sind auch sehr wichtig dafür, dass wir uns vor den intensiven Wochen nach Weihnachten gut positionieren“, sagt Vollmann.

Im Volksgarten begannen die Grazer noch etwas verhalten und wachten nach dem 1:1 durch Dominik Grafenthin (14.) aber richtig auf. Während Salzburg unter dem Druck der Gäste vor allem im zweiten Drittel immer weniger zur Geltung kam, spielte Graz stark, ambitioniert und hungrig. Eine weniger gute Figur machten an diesem Abend unterdessen die Schiedsrichter. Andre Lakos machte sich nach einem nicht geahndeten Stockschlag ins Gesicht Luft und zertrümmerte sein Arbeitsgerät – da funktionierte die Pfeife wieder einwandfrei. Auch ohne den Hünen blieben die Grazer im Schlussdrittel stark, doch ein glänzender Stephen Michalek bewahrte den Meister vor einer Abreibung und bescherte Graz den vierten Platz in der Tabelle.

Am Sonntag steigt gegen Innsbruck der zweite Teil des West-Duells und somit beginnt auch der „Pflichtteil“. Vollmann: „Wir hoffen natürlich, dass viele Fans kommen und uns unterstützen. Dann können wir unseren Heimvorteil richtig ausspielen.“ Bei den Tirolern läuft es definitiv nicht optimal: Die Haie überraschen zwar immer wieder, aber das sowohl positiv als auch negativ, und daraus resultiert ein permanentes Wellental aus Siegen und Niederlagen. Offensiv sind die Tiroler zwar in der Lage, auch einmal „Hollywood“ zu spielen. Doch der Angriff steht und fällt mit Andrew Yogan (39 Scorerpunkte) und Andrew Clark (34). Die Linie mit Mario Lamoureux, Alex Lavoie und Levko Koper wird mit insgesamt 46 Zählern den Ansprüchen eines Legionärssturms nicht gerecht.

Lamoureux hat die 99ers trotz Offerte und Willensbekundungen verlassen – einen großen Gefallen hat er sich selbst (sportlich) damit offenbar nicht getan. Defensiv sind die Innsbrucker keine Offenbarung und vor allem vor dem Tor fehlt es an einem Brecher. Diese Rolle hätte mit Jonathan Carlsson ebenfalls ein Ex-Grazer verkörpern sollen – er wurde nach fünf Runden aber verabschiedet.