Ein neuer Coach ist nicht immer das Allheilmittel. Oft verpufft der Trainereffekt relativ rasch und die Mannschaft pendelt sich wieder auf dem früheren Niveau ein. Wie es da langfristig bei den Graz 99ers mit Trainer Doug Mason aussieht, kann ich nach fünf Partien noch nicht sagen, aber Fakt ist, dass er dem Team kurzfristig guttut und es belebt hat. Aber es ist nicht alles rosig. Denn neben dem Pflichtsieg gegen Laibach, dem Lebenszeichen in Linz und dem Erfolg in Znaim gab es eben auch zwei Niederlagen. Gut, in Innsbruck kann man verlieren, aber die Niederlage gegen Bozen war unnötig.

Der frische Wind muss sich aber bald in konstanten Leistungen und Resultaten niederschlagen. Der Zug für die Top sechs ist längst abgefahren, aber dennoch muss sich Graz wieder an das Gewinnen gewöhnen. Man kann ja nicht einfach den Schalter wieder auf „Sieg“ umstellen, wenn die Qualifikationsrunde beginnt.

Es braucht den Erfolg

Selbstvertrauen kann nicht einmal ein neuer Trainer wie Mason einer Mannschaft einreden, das muss man sich erarbeiten – ebenso wie den Siegeswillen. Beides kommt nur mit dem Erfolg. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen – der Unterschied bei der spielerischen Qualität der Mannschaften ist in dieser Saison offenbar nicht so groß und genauda spielt die mentale Stärke eine eklatante Rollen. Selbst ein Team wie Laibach kann mit Willen und Selbstvertrauen überall siegen.

Nun ist es wichtig, dass die Mannschaft die Leistungen vom Saisonbeginn sogar toppt, und dazu müssen sich wirklich ausnahmslos alle Spieler steigern. Denn alle anderen Teams sind im Laufe der Saison besser geworden, Graz hat stagniert. Die aktuelle Raunzerei wegen der Verteidigung nach den Verletzungen und der Sperre von Matt Pelech sehe ich nicht so dramatisch. Immerhin hat man in Znaim gesehen, dass die Mannschaft auch so gewinnen kann und da müssen eben dann andere Spieler in die Bresche springen. Wofür habe ich denn sonst Ersatzverteidiger, wenn ich auf sie nicht zurückgreifen kann?