GRAZ 99ERS

Von Null auf Hundert. Startrainer Bill Gilligan, Klasse statt Masse (bei Österreichern und Legionären) und das Faktum, dass man im Gegensatz zur Konkurrenz großteils von Verletzungen verschont blieb - das sind die Zutaten, die aus den 99ers einen Spitzenreiter formten. Doch das ist nur eine Momentaufnahme, das Play-off kommt erst. Und dort haben andere (wenn wieder komplett) mehr Erfahrung und wohl auch qualitativ hochwertigere Kader. Möglich ist also viel, fix aber noch gar nichts.

EC KAC

Im Meisterjahr blieben die Rotjacken großteils vom Verletzungspech verschont, heuer schlug es dafür voll ein - fast serienweise fielen die Leistungsträger des KAC aus. Die Jungen füllten die Lücken bislang tapfer, es ist aber noch eine deutliche Steigerung notwendig, will man im Titelrennen mitmischen. Sollten die Leitfiguren wieder fit werden, könnte der KAC aber noch überraschen.

EC VSV

Wie aus der Pistole geschossen starteten die Villacher in die Saison. Nach fünf Runden lachte der VSV von der Tabellenspitze, vor allem Neuzugang Kiel McLeod im Sturm riss die Blau-Weißen mit, die dank Neo-Trainer Johan Strömwall auch deutlich konditionsstärker wirken, als in den vergangenen Spielzeiten. Zuletzt rutschten die Villacher in der Tabelle allerdings auf Platz fünf.

BW LINZ

Neben Graz die bisher größte Überraschung der Saison. Die Black Wings lieferten sich mit den 99ers ein heißes Match um Platz eins, bis der Verletzungsteufel auch in Oberösterreich zuschlug. Was etwas fehlt, ist die Konstanz. Vom Aufholen klarer Rückstände bis zum Versieben klarer Vorsprünge gab es schon alles. Vorteil der Linzer: Sie hatten relativ wenig Kaderänderungen, sind eingespielt.

SALZBURG

Wieder einmal ist der Grunddurchgang ein Anlass für Trainer Pierre Pagé, seine Experimentierfreudigkeit unter Beweis zu stellen. Es wird quasi ohne Abwehr gespielt, viel getroffen und auch viel an Gegentoren eingesteckt. Trotz dieses eigenwilligen Ansatzes, einiger Ausfälle und zwei Spielen weniger stehen die Bullen auf Platz vier. Wenn sie die Sache im Play-off auch noch ernst nehmen, sind sie ein Topfavorit.

JESENICE

In den vergangenen Jahren zeigte die Mannschaft aus der slowenischen Stahlstadt stets begeisterndes Tempo-Eishockey, doch der Sparkurs hinterließ seine Spuren. Nur fünf Siege stehen bis dato erst zu Buche. Dazu brodelte es intern gewaltig, Goalie Tortunow und Coach Rahmatullin wurden entlassen - Grumet-Morris und Posma rückten nach. Zuletzt verstärkten die Slowenen auch ihren Angriff und holten Todd Elik.

VIENNA

Hut ab vor den Wienern, die trotz einer unglaublichen Verletzungsserie auf Platz drei stehen. Dass die Caps vorne dabei sind, hat jeder erwartet. Dass sie aber trotz der vielen Ausfälle nicht zurückfielen - Respekt. Wenn die Wiener irgendwann wieder komplett auftreten können, ist ihnen alles zuzutrauen. Ein heißer Tipp, sofern Trainer und Drei-Linien-Fan Kevin Gaudet dann auch alles einsetzt, was zur Verfügung steht.

ALBA VOLAN

Die Ungarn sind die dritte Saison dabei und zur Halbzeit voll auf Play-off-Kurs. Von den vier ausländischen Teams präsentierte sich Alba bisher als reifstes und konstantestes. Vor allem auswärts in Szekesfehervar eine harte Nuss, die nur wenige knacken konnten. Das Play-off sollte bei annähernd gleichbleibender Leistung locker zu schaffen sein, wie es dann weitergeht, ist die Frage. Das Finale scheint etwas hoch gegriffen.

LAIBACH

Noch vor zwei Jahren spielte Olimpija Laibach mit den besten Klubs der Eishockey-Liga mit, heuer kommt die Mannschaft vom Tivoli einfach nicht in die Gänge. Zuletzt trennten sich die Slowenen von Trainer Gelinas und Torhüter Maracle. Vor allem die Offensivabteilung produziert viel zu wenig Tore: Gerade einmal 75 Treffer gelangen Banham & Co. bislang, nur Jesenice traf seltener.

ZAGREB

Der Liganeuling hat sich schon jetzt als Bereicherung erwiesen: 6500 Fans verwandeln das "Dom sportova" regelmäßig in ein Eishockey-Tollhaus. Dazu läuft es für die Kroaten auch sportlich ansprechend - der VSV, Linz und Tabellenführer Graz wurden auswärts besiegt. Licht und Schatten wechselten sich allerdings ab, derzeit fehlt den Kroaten noch die notwendige Konstanz um ins Liga-Mittelfeld aufzurücken.