Jesenice, Laibach und jetzt Zagreb – die Erste Bank Eishockey Liga schleppt wieder einen völlig desolaten Klub durch die Meisterschaft. Vergangenes Wochenende fingen sich die Kroaten bei Duellen gegen VSV (2:8) und KAC (0:12) nicht weniger als 20 Gegentore ein. 16 Niederlagen in Folge stehen zu Buche, keine Besserung in Sicht. Nachwuchsspieler der hiesigen Stadtklubs (KHL, Mladost) sehen sich jetzt mit gestandenen Liga-Profis konfrontiert. Ein fragwürdiger Umstand, für den die Klubs gestimmt und den sie daher zugelassen haben.
EBEL-Geschäftsführer Christian Feichtinger sieht es als seine Aufgabe, die Meisterschaft so zu beenden, wie sie begonnen worden ist: „Wir versuchen es zu vermeiden, einen Klub während des laufenden Betriebs zu verlieren, und helfen.“ Gute Arbeit der EBEL wird mit solchen Fällen aber vernichtet. Besonders, weil es den sportlichen Aspekt der Liga in den Schatten stellt und Reputation verloren geht. Die Möglichkeit, dass Zagreb die Saison nach 44 Runden beenden muss, um zumindest die Qualifikation für das so wichtige Play-off nicht zu stören, lässt Feichtinger unkommentiert.
Stattdessen wird davon geträumt, Zagreb auch 2019/20 in der EBEL zu behalten. „Medvescak setzt alles daran, finanzielle Zusagen zu erhalten“, beschwichtigt Feichtinger. Er ergänzt allerdings: „Sonst gäbe es noch andere Optionen.“ Ohne jedoch Teams nennen zu wollen. Denn Priorität habe für ihn eine gerade Teilnehmeranzahl. Allerdings dürfte ein Ex-Interessent der EBEL den Rücken gekehrt haben. MAC Budapest schloss sich etwas verschnupft der slowakischen Extraliga an. Den Ungarn war zugesagt worden und im letzten Moment schwenkte die Liga im Sommer 2017 auf Zagreb um. Nun scheint die EBEL ihren dritten ausländischen Vertreter innerhalb weniger Jahre zu verlieren.