Im Kärntner Eishockey hat der Machtkampf begonnen. Herbert Hohenberger steht zwar für das KEHV-Präsidentenamt „ante portas“. Doch Wolfgang Ebner dürfte das Feld nicht kampflos zu räumen. Vor dem drohenden Abgang wehrt er sich mit allen Mitteln und soll am Mittwoch mit Ex-KAC-Spieler Gregor Hager ein neuen Vize-Präsidenten vorstellen. Dahinter steckt Kalkül. Ebners Kabinett verfüge dann mit einem Schlag über hohe Eishockey-Kompetenz, sowie durch Hagers Traineramt (1. EHC Althofen) einen direkten Draht zur Kärntner Eishockey-Elite. Hager selbst wollte sich dazu nicht äußern, dementierte die Pläne allerdings auch nicht.

Nächsten Donnerstag wird die österreichische Nachwuchs-Auswahl "Austria Selects" zum alljährlichen Pee-Wee-Turnier (U13) nach Quebec abheben. Über zehn Tage dauert das Abenteuer für die Schützlinge von Cheftrainer Martin Krassnitzer. Insgesamt zehn Kärntnern haben Lukas Idziorek, Patrick Walder, Leo Raab, Winston Frimmel, Tobias Piuk, Jonas Dobnig (alle KAC), Johannes Tschurnig, Dominik Prodinger, Renick Jenull (alle VSV) sowie Leonardo Kattnig (UEC Velden) das Auswahlprozedere überstanden. „Der Kader wurde nach einem Camp und einem Turnier in Brünn fixiert“, schildert Krassnitzer. Geleitet wird die Delegation von KEHV-Präsident Wolfgang Ebner.

Es ist eine Diskussion, die jährlich im Nachwuchs-Eishockey geführt wird. Dabei soll die Struktur der Altersklassen angepasst werden, weil nicht jeder Jahrgang entsprechend viele Spieler hervorbringt. Iim Vorjahr schlug Teamchef und U20-Nationalteam-Trainer Roger Bader vor, nach Schweizer Vorbild zu adaptieren. Statt wie bisher auf U20 (EBYSL), U18 (EBJL) und U16 zu setzen, würde er die Altersklassen U20, U17 und U15 bevorzugen. Er sei ebenfalls der Meinung, dass sich die Ligen verjüngen. "Viele überspringen Altersklassen", sagt Bader.

Die Klubs hätten ohnehin große Probleme, die Kader ihrer Nachwuchs-Teams zu füllen. "Als U20-Teamchef würde ich sogar die über 20-jährigen in der EBYSL verbieten. Sie nehmen in der Mannschaft jungen Spielern unnötig den Platz weg und dürfen ohnehin nicht mehr zum U20-Nationalteam. Für sie gibt es ja mit der Alps Hockey League eine attraktive Alternative." In einer Abstimmung unter den Klubs wurde vergangenes Wochenende in Graz jedoch am derzeitigen System festgehalten.