Die Adler landeten kurz vor dem Jahreswechsel im Bunker und mit ihnen kam der Gusto auf Eishockey zurück. In einem gut gefüllten Bunker waren die Messer gewetzt, denn die Kontrahenten hatten etwas gutzumachen. Während die Grazer die jüngsten zwei Partien zu null verloren hatten (acht Punkte aus zehn Partien), steckte den Adlern die 1:5-Pleite gegen Innsbruck noch etwas im Gefieder. Zumindest hatte Trainer Rob Daum Jean Philippe Lamoureux nach dessen Sperre wieder im Aufgebot, bei den Grazern fehlten Kapitän Mario Altmann, Daniel Oberkofler und der Villacher Adis Alagic, Center Niklas Olausson reihte sich in die erste Linie hingegen wieder ein.

Der ambitionierte Start der Grazer endete in einem Gegentor nach einem groben Patzer von Gustav Bouramman in der neutralen Zone. Andrew Desjardins (2.) vollendete den Gegenschlag aus kurzer Distanz gegen einen bereits geschlagenen Christian Engstrand. "Auf geht’s Grazer, kämpfen und siegen", skandierten die Fans nach bereits fünf Minuten. Wiewohl man den Heimischen das Bemühen nicht absprechen konnte. Vor allem die erste Linie der Grazer stellte die Adler vor eine gewisse Herausforderung, die Offensivbemühungen der Villacher waren anfangs auf wenige Aktionen beschränkt.

Simon Despres ging in der 13. Minute als erster Übeltäter des Abends in die Kühlbox. Ein Nachteil für Villach? Nein. Die Adler eroberten schnell den Puck und fuhren einen Angriff. Schon der Pass zu Marco Richter war zu unbedrängt und beim Schuss verstellte Michael Boivin seinen Keeper die Sicht – von einem beherzten Block oder gar Wurf in den Schuss war nichts zu sehen. Villach tat, was notwendig war, um einen Anschlusstreffer zu vermeiden und Graz mühte sich. Mit der Pausensirene waren die 99ers bereits 154:30 Minuten ohne Torerfolg. Im ersten Drittel gaben die Grazer 17 Torschüsse erfolglos ab – Villach sechs. Bereits vor dem Spiel hatten die Grazer mit 134:30 Minuten ohne Treffer den Negativrekord der Liga inne. Es sollten noch einige dazukommen.

Engstrand rastete aus

Nach der Pause zündeten die Villacher die Raketen. Anthony Luciani fälschte erst einen Lindner-Schuss gekonnt ab und 23 Sekunden später schob er Engstrand den Puck unter den Schonern durch. "Hier regiert der VSV." Graz war am Boden und das war es noch nicht. In der 24. Minute zertrümmerte Engstrand voller Wut seinen Schläger am eigenen Kasten. Dominik Grafenthin bezwang den Schweden, der vom Eis ging.

Graz schien gebrochen wie der Schläger und der VSV schmunzelte. Es war das richtige Zeichen von Daums Männern nach dem 1:5 gegen Innsbruck, nach dem es sehr viel Kritik hagelte. 

Torflaute beendet

In der 48. Minute schoss Derek Joslin an die Stange, der erste Höhepunkt im dritten Durchgang. Punktuell waren die Bemühungen der Grazer erkennbar, die Torsperre zu beenden, wie das geht, zeigten die Adler. Blaž Tomaževič stellte in der 49. Minute auf 6:0 aus Sicht der Villacher. Daniel Woger durfte da genau hingeschaut haben. In der 50. Minute beendete er die Flauten nach 185:05 Minuten. Die Retourkutsche gab es mit dem 1:7 durch Grafenthin postwendend und Felix Maxa erhöhte auf 1:8.