Den Colorado Avalanche fehlt in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL nur noch ein Sieg zum Gewinn des Stanley Cups. Das Team aus Denver gewann Mittwochabend (Ortszeit) das vierte Spiel in der Finalserie (best-of-seven-Modus) mit 3:2 nach Verlängerung bei Titelverteidiger Tampa Bay Lightning und führt nun mit 3:1 an Siegen. Spiel fünf findet in der Nacht auf Samstag (02.00 Uhr MESZ) statt, die Avalanche könnten da vor Heimpublikum ihren dritten Meistertitel fixieren.

Tampa Bay war in der heimischen Amalie Arena vor knapp 20.000 Zuschauern nach nur 36 Sekunden durch Anthony Cirelli 1:0 in Führung gegangen. Nathan MacKinnon erzielte im zweiten Abschnitt den Ausgleich für die Gäste, doch der Schwede Victor Hedman brachte die Gastgeber ein zweites Mal in Führung. Andrew Cogliano besorgte mit dem erneuten Ausgleich den Gang in die Verlängerung.

"Wir haben uns gewehrt"

Dort hatte Lightning-Goalie Andrej Wassilewski mehrere ganz starke Szenen, ehe er sich Nazem Kadri geschlagen geben musste. Der 31-jährige Kanadier hatte zuletzt vier Spiele wegen einer Daumen-OP verpasst, nun avancierte er mit seinem ersten Treffer in einer Play-off-Overtime zum Matchwinner. "Es ist irgendwie surreal. Das ist es, wofür ich mein ganzes Leben lang gearbeitet habe. Es war aufregend, wieder im Team zu sein", meinte Kadri nach der Partie. "Das war ein großer Sieg. Wir haben uns gewehrt."

Der Frust über die Niederlage saß bei Lightning-Coach Jon Cooper tief. "Diese schmerzt viel mehr als andere", sagte Cooper. Tampa Bay-Kapitän Steven Stamkos blickte bereits nach vorne. "Wir können nicht einfach hier sitzen und uns selbst bemitleiden. Es tut gerade weh, aber wir müssen dorthin (nach Denver, Anm.) gehen und ein Hockeyspiel gewinnen", erklärte der 32-Jährige.

Die Lightning haben in den vergangenen beiden Jahren den Stanley Cup gewonnen und streben ihre insgesamt vierte Meisterschaft in der NHL an. Matchpuck hat allerdings nun Colorado.